Freitag, 23. November 2012

Epiphany by Tiffany

Epiphanie (griech. epiphaneia „Erscheinung“; aus epi „über, darauf“ und phainomai „sich zeigen“; zusammen im Sinne von „herausragen, sich hervorheben“) bezeichnet im allgemeinen Sinn die unvermutete Erscheinung oder Selbstoffenbarung einer Gottheit vor den Menschen.
 
Ich glaube ganz fest, dass es keine Zufälle gibt. So ist es kein Zufall, dass Tiffany so klingt wie Epiphany. Eine unvermutete Erscheinung und Selbstoffenbarung einer Gottheit. Ich habe mir ihren Auftritt mehrmals hintereinander angeschaut. Ich habe die Augen geschlossen und ganz profan gedacht: BOAH! Dann öffne ich die Augen und sehe diese salutierende Haltung. Ich salutiere vor Dir. 
Du scheinst einem sagen zu wollen: "Kinnas, isch hab mei bestes gegeben, mein ganzes Herz rein gepackt, isch hoff es hat Euch gefalle".
Gefallen ist gar kein Ausdruck...ich war regelrecht berührt.
Dumm nur, dass Dein Gegner so ein Monstrum von Song hatte. Ich sage bewusst Monstrum, denn es war gewaltig...und nicht gerade im positiven Sinn. Billie Jean in dieser Version, was im Himmel??? Er hat wirklich großartig gesungen, keine Frage.
Doch das Original wurde vom allerfeinsten geschändet.
Ich wusste gar nicht wie mir geschieht und war in einer Gesichtsstarre gefangen.
Sowieso versteh ich es nicht, warum jeder meint er müsse einem Song seinen eigenen Stempel aufdrücken. Meistens find ich die Versuche ziemlich misslungen. Die arme Christin Kieu, z.B. mit ihrer traumhaften Stimme...was hat sie aus True Colors gemacht? Das war dermaßen sonderbar, ich habe Gott um Hilfe gebeten, ehrlich.
Und dann ein MJ Classic...pfui!
Nun ja, das Publikum und die Zuschauer hat es offenbar beeindruckt.
Allgemein waren die Zuschauer gestern in anderen Sphären unterwegs, oder irr ich mich?
Okay, der Battle zwischen Bianca und Michelle war wirklich hart. Und der Sieg war ziemlich knapp. Aber eigentlich war auch hier deutlich, wer gesanglich die sauberere Leistung abgeliefert hat.
Und dann triumphiert Freaky T über Iveta?? Ernsthaft: ich finde ihre Stimme wirklich toll aber das gestern war alles andere als glanzvoll. Ihr ging teilweise die Puste aus und hat ihren Text vergessen. Der Auftritt hat jetzt nicht die Wolken gesprengt. Dann kam Iveta mit ihrer reinen Stimme, ihrem zauberhaftem Auftritt. Ihre Performance hat die mühsame und schleppende Darbietung von Freak like me eigentlich weggefegt. Sie, die ausnahmsweise Mal ein Original nicht verhunzt hat mit ihrer eigenen Interpretation, wird raus gevotet.
 
Zuerst Nele Kohrs, dann Tiffany Kirkland und schließlich Iveta Mukuchyan.
 
 
Die drei schönsten und besten weiblichen Stimmen des Formats sind raus. Schade für uns.
Für diese Damen kann es nur von Vorteil sein. Sie bekamen Aufmerksamkeit und können ohne den Druck, der auf einem Gewinner lastet an ihrem Gesang und ihrer Musik arbeiten.
 
Einen Auftritt möchte ich zuletzt noch erwähnen.
Ich liebe den Song Lila Wolken. Und so wie Sami & Samira Badawi ihn vorgetragen haben, war er noch besser als das Original. Sorry, Miss Platnum ich liebe Dich mit meinem ganzen Musikherz, und möchte nicht Deine Gefühle verletzen. Aber Samira hat Deinem Part echtem Glanz verliehen. Ich kriege ihre Version seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Und dass sie endlich Mal hervorsticht war längst überfällig. Bis jetzt war er immer der "König" auf der Bühne. Das Ergebnis war keine große Überraschung.
Brigitte hat schlichtweg die Sympathien der Menschen gewonnen.
Alle freuen sich mit ihr, ich auch.
 
Weil es so schön war, hier der Link zu Tiffany's Read all about it.
 
 
Und für die, die sie nicht aus den Augen und Ohren verlieren möchten:
Tiffany Kirkland on Facebook...liken, liken, liken!!
 
 
 

Mittwoch, 14. November 2012

Anastasia Steele & Christian Grey

Heute was aus der Rubrik Belletristik oder "wie die Bücherfiguren in meinem Kopf aussehen".

Überall wird darüber spekuliert wer die beste Besetzung für die Verfilmung der Shades of Grey Trilogie ist.
Immer wieder erschrecke über die Namen die ich lese: Jake Gyllenhaal, Christian Bale, Ian Somerhalder, Matt Bomer ???? Da stellt sich bei mir die Frage: gibt es die Buchreihe in unterschiedlichen Versionen? Existiert eine Version mit einem dunkelhaarigen Christian Grey? Vielleicht hat er sogar einen latino Akzent, lispelt und einen kleinen Bierbauch?
Also nochmal zum mitschreiben: Christian Grey ist dunkelblond, hat blau-graue Augen, einen drei-Tage-Bart und ist durchtrainiert.
So, was Miss Stelle angeht ist sie einfach eine schlanke eher unscheinbare und sehr junge Frau, mit einem sportlich-lässigen und natürlichem Look. Da passt eigentlich jedes junge Mädel mit kastanien braunen Haaren. In Jeans und Bluse packen, Make-up wie ungeschminkt, Haare zusammen und fertig.
Außerdem, wer will Christian Bale oder Ryan Gosling als Mr CEO Grey sehen? Das sind doch etablierte Schauspieler, die man als Batman oder aus großartigen Filmen wie The Notebook oder Blue Valentine kennt. Wie bei Twilight sollten hier neue Gesichter her, oder zumindest welche die man nicht mit einer großen Filmrolle assoziert.
Also ich stelle sie mir so vor:


 
Alexander Skarsgard alias Christian Grey
Alexis Bledel oder Stana Katic alias Anastasia Steele
 
So, das war meine Meinung und mein Senf zu dem Thema.
Habt Ihr andere Ideen? Her damit...Hauptsache nix brünett ;)
 
 
Als musikalisches Bonbon gibts heute ein Stück, das ich schon lange nicht mehr gehört hatte. Wieder entdeckt hab ich es gestern Abend in einem deutschen Thriller mit dem Titel "Die Tote im Moorwald". Die ersten Akkorde ertönten und ich war sofort fasziniert. Die Melodie, die Stimme, der Text und diese Leichtigkeit sind so ergreifend. Es ist dieser Moment wenn man nach Jahren ein Lied wieder hört und sich wieder verliebt. Man fragt sich warum es überhaupt solange in Vergessenheit geraten konnte. Damals hab ich ihr Album Love in the time of science hoch und runter gespielt. Ich habe die CD heute noch, sie ist einer meiner wertvollsten Platten.
Nur für Euch, meine Lieben:
Emiliana Torrini // Summerbreeze
 
 
Gute Nacht, Eure Paulette <3


Samstag, 27. Oktober 2012

Patience [ Patientia ]

Mein liebes Reisetagebuch, ich habe Dich in den letzten Wochen vernachlässigt.
Ich kam auch nicht dazu die Erzählungen meiner letzten Reise hochzuladen.
Verzeih mir und hab etwas Geduld!!
Geduld ist wahrlich nicht eine meiner Stärken. Doch fordern äußerst komplizierte Zustände seit nun ein und einhalb Jahren genau dieses: dass ich mich gedulde.
Mein Leben lang hab ich nie auf irgend etwas warten müssen, und auch nicht warten wollen. Was ich wollte musste ich umgehend bekommen. Was immer einwandfrei geklappt hat. Mein Vater hatte es wahrlich nicht leicht mit mir! Und wenn Mal etwas nicht so wollte wie ich es mir in den Dickkopf gesetzt hatte, hab ichs aufgegeben. Mühe, Ausdauer und Geduld waren nicht Qualitäten die bei mir an erster Stelle standen. Weil diese dumme Flöte nicht am ersten Tag Beethovens Schicksalssymphonie spielen wollte, hab ich sie in einer Ecke vereinsamen lassen. Weil ich mit dem Pferd meiner Eltern nicht bei der ersten Reitstunde weggaloppieren durfte, hab ich es danach nicht mehr besucht. Weil ich in der ersten Ballettstunde nicht gleich Pirouetten drehen durfte, bin ich der strengen russischen Lehrerin danach fern geblieben.
Tja, Durchhaltevermögen war für mich ein Fremdwort.
Bis ich ihm begegnet bin...Thomas.
Nun bin ich seit so langer Zeit am kämpfen...mit mir selbst, mit der Situation, mit der Anteilnahme und den Meinungen anderer, mit meinen Gefühlen.
Ich habe in all der Zeit bewiesen, dass ich viel stärker bin als ich es zu glauben wagte. Ich bin weit über meine eigene Grenzen gegangen, habe immer wieder den Weg gefunden neue Kraft zu finden.
Grundsätzlich denke ich: wenn man die Person gefunden hat mit der man sein Leben teilen will, sollte man nichts unversucht lassen und alles in seiner Macht stehende dafür tun.
Und Thomas ist dieser Mensch. Der mit dem ich alt werden, mich streiten und wieder versöhnen will. Der neben dem ich einschlafen und mit dem ich die Welt bereisen kann.
Doch mit der Zeit tauchen auch Fragen auf, wie: Wie weit soll ich in meiner Geduld und Aufopferung gehen? Lohnt es sich überhaupt zu kämpfen? Hätte ich besser, wie früher gleich aufgeben sollen?
Eine Kindheitsfreundin hat mir vor kurzem ein Lied gewidmet. Es heißt Amoureuse (auf deutsch liebende) von der französischen Volkssängerin Véronique Sanson. Dazu hat sie gesagt Tu es une vraie amoureuse, was auf deutsch soviel heißt wie Du bist eine wahrhaftige liebende. Sie sagt sie kennt niemanden, der so sehr auf sein Herz hört, das Unmögliche erträgt und durch Feuer geht der Liebe wegen. Das hat mich sehr gerührt. Ist doch süß!
Nur weiß ich inzwischen nicht mehr ob es erstrebenswert ist. Denn wenn man durch Feuer geht, hinterlässt es Verbrennungen...Verbrennungen die manchmal zu groß sind und nicht heilen. Ich frage mich, ob es der richtige Weg war.
Ich bin zurzeit ratlos. Es fällt mir schwer eine Entscheidung zu treffen. Mein Verstand rät mir ihn abzuhaken. Wie auch meine ganzen Freunde: lass ihn gehen, er wird Dich nie glücklich machen. Mein Herz sagt mir natürlich: ohne ihn hat alles keinen Sinn, gib ihn nicht auf! Was tun?
Es kommt mir vor, als würde das Leben mich auf die Probe stellen. Als würde es mich für all die Unbeharrlichkeit in den 32 Jahren bestrafen wollen. Aber bitte, gab es da keine andere Wege? Wie z.B. Rückflug gecancelt und ich stecke drei Tage am Flughafen fest. Das wäre eine Geduldsprobe, mit der ich hätte leben können!!

Ich freue mich jetzt schon auf 2013. Denn ich werde das Jahr mit einer Reise beginnen. Ich entfliehe für eine Woche dem eisigen Deutschland. Ich habe eine Reise an die Türkische Riviera gewonnen!!! Ist das nicht der Wahnsinn?? Und im Gepäck hab ich meine quirlige Freundin Magali. Ich, die bisher nie großartig was gewonnen hat. Vielleicht bin ich doch kein so großer Pechvogel, wie ich es immer denke.

Ich weiß, ich weiß...man muss sein Glück selber in die Hand nehmen und so.
Doch ist es nicht immer so einfach wenn man liebt.
Aber ich arbeite dran...liebes Tagebuch.
Versprochen ;)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Krankenlagerbericht

Meine Lieben,
 
es ist eine Weile her.
In der Zwischenzeit hatte ich das Vergnügen zehn Tage auf der zauberhaften Insel Mallorca zu verweilen. Über meine Erlebnisse, die interessanten Bekanntschaften und folgenschwere Erkenntnisse werdet Ihr demnächst lesen können. Ich habe auch dieses Jahr ein Reisetagbeuch geschrieben, das ich in Kürze hier online stellen werde. Ich kanns kaum erwarten und bin mir sicher Ihr platzt auch schon vor Vorfreude ;)

Seit der Rückkehr aus dem Urlaub, wie sollte es auch anders sein, stell ich erneut fest: der Autor meines Lebens hat einen Abschluss in Dramaturgie und kann es mit Schiller und Goethe locker aufnehmen.
Ich schreibe von meinem Krankenbett, das in meinem Fall meine Couch ist. Ich bedanke mich hiermit an meine Arbeitskollegen, die mich allesamt angesteckt haben. Medizin, Taschentücher und Flimmerkiste leisten mir Gesellschaft. An dieser Stelle möchte ich eine Bitte aussprechen:

Liebes Fernsehen, ist das Dein Ernst?
Verrückt nach Mary und Blind Wedding an einem Feiertag?
Ich freute mich wie ein Kind an Weihnachten. Unter die Decke kuscheln und schöne Filme schauen. Ich war so enttäuscht. Ich will Fackeln im Sturm und Fantaghirò zurück.
Bitte, bitte!
 
Ich lag vor 12 Tagen noch an einem paradiesischen weißen Strand, bei heißen Temperaturen. Ich blickte auf türkisblaues Wasser und träumte von sonnigen Zeiten. Kurz darauf befand ich mich im grauen deutschland wieder, wo es keine traumhaft schöne Buchten, leckeren frischen Fisch und gute Laune in Strömen gibt. Das einzige was hier aufgedreht ist meine Heizung. Was für ein Kulturschock!!
Das Wiedersehen mit meinem Herzblatt haben mich entschädigt. Freude Pur lag in der Luft.
Am nächsten Tag feierte die Welt meinen 32. Geburtstag. Und ich dachte mir: ich würde nirgendwo anders sein wollen auf diesem Planeten. Der Tag begann mit einer Honigmassage, der mehr einer Folter als einer Wohltat glich. Kann ich aber nur empfehlen, wenn es auch mit Schmerzen verbunden ist, tut es gut. Ich durfte mich bei meiner Großmutter zum Mittagessen einladen und mir ein Gericht wünschen. Es war wie immer köstlich und habe noch einen Doggypack mitbekommen. Dann Stunden die so schön waren, das sie mir unwirklich vorkamen. Ich hätte nicht gedacht er würde kommen. Er war da, mein Thomas war da...und es war...ich kanns nicht beschreiben. Zum Ausklang Sushi & Mädels. Besser hätte der Tag wohl kaum sein können.
 
An einem Tag kann soviel passieren, eine Woche kann soviel ändern. Man kann an einem Tag auf Wolke sieben schweben und am nächsten Tag am Boden zerstört sein.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Ich bin sehr nah am Wasser gebaut. Findet Ihr die Werbung von Merci nicht auch immer so rührend? Und ich bin ein Mensch der nicht aufgibt und kämpft. Heute in der Flimmerkiste gehört:
 
"Trotzdem muss ich weiterhin versuchen Sie für mich zu gewinnen. Denn immer wenn ich Sie sehe wird mir warm ums Herz. Und das kann ich nicht ignorieren."
 
Ich weiß ich verbringe zuviel Zeit zuhause vor rührseligen Filmen und Berichten. Nichtsdestotrotz: man sollte nicht so schnell aufgeben, wenn einem was am Herzen liegt. Wenn Ihr glaubt was von Bedeutung gefunden zu haben, dann solltet Ihr darum kämpfen.
Ein kleiner Tipp von mir an Euch. Weil viele Leute heutzutage so schnell davon laufen, sich nicht trauen, aus Angst verletzt zu werden oder Risiken einzugehen.
Mut, meine Lieben...es wird alles gut ;)



Love, Eure Paulette.

Dienstag, 4. September 2012

Cooking for Happiness...

Heute war Mal wieder einer dieser Tage...man zwingt sich aufzustehen, obwohl man eigentlich lieber noch tiefer unter die Decke kriechen würde. Der Schädel brummt, man weiß nicht wie spät es ist...man spürt und vermutet, dass es schon spät ist. Aber das tut nichts zur Sache. Durch den unruhigen Schlaf fühlt man sich als hätte man kaum geschlafen und wäre durch Vitali's Rechte geweckt worden. So nach und nach kommen die Bruchstücke sinnfreier Szenen ins Gedächtnis zurück. Szenen die sich an imaginäre Orte abspielen, wie die Hölle in Form eines verbotenen unterirdischen Nachtlokals. Bekannte Gesichter, Situationen die man fürchtet, die eigenen Ängste die einen angreifen oder Ereignisse die man sich wünscht...Träume und Albträume finden ihren Weg in mein Bewusstsein. Erinnern mich an die Realität, daran wie es wirklich aussieht. Sonnenklar, ich möchte das nicht! "Bleib einfach liegen!" denk ich.
Ich quäle mich etwas rum während Britt sich irgendwelchen "armen" Existenzen annimmt. Und ich denke mir: Mein Leben ist dagegen das reinste Glücksrad. Im Ernst, solche Sendungen sind ungemein aufbauend, helfen alles zu relativieren. Und ich kenne jemand, der wirklich in diese Sendung eingeladen wurde, weil er überrascht werden sollte. Es sind also nicht alle Darsteller. Und selbst wenn, solche Menschen und Geschichten gibt es wirklich. Da denkt man sich: "Nee, das möcht ich auch nicht". Also doch aufstehen!
Ein Weg mich gut zu fühlen ist: kochen. Mich in meiner Küche verschanzen und essbares zu bereiten. Nur brauch ich auch Freiwillige die dann alles verspeisen. Ich schreibe ein paar Freundinnen an, die mindestens genauso verfressen sind wie ich, durchstöbere ein paar Kochbücher um mich inspirieren zu lassen und gehe einkaufen.
Zwei Stunden später betrete ich mit zwei vollen Einkaufstaschen die Höhle der Glückseligkeit und verlasse sie erst nach drei Stunden um meine Gäste zu empfangen.
Gemüse schneiden, Fleisch marinieren, Garnelen aufspießen...für ein paar Stunden vergess ich alles um mich herum...ich bin mit dem würzen, koordinieren, probieren und garnieren in einer Welt verschlungen, in der ich mich wohlfühle. In dieser Zeit ist alles andere nebensächlich, als wär ich in einem Rauschzustand. Im Hintergrund läuft meine lieblings Playlist 100 Reggae & Ska Tracks.
Es gibt Rinderfilet in Sojasoße und Knoblauch mariniert mit Paprikastreifen und Zwiebeln, feurige Garnelen-Mango-Spieße, Hähnchen-Frühlingszwiebel-Spieße, Kartoffeltaler mit Sockeye Lachs, Taboulé, Kartoffelomelett auch als Tajine oder Tortilla bekannt, Romana Salat mit Ciabatta Würfel und Parmesan Flocken und zum Nachtisch Kokos-Bananen-Pfannkuchen. Eine kleine kulinarische Weltreise könnte man sagen.

 
Doch es wäre nur halb so schön wenn ich all das nicht teilen könnte.
Drei bezaubernde Frauen haben mir beim spachteln geholfen. Mit ihrer angenehmen und lustigen Gesellschaft haben sie mir zu einem schönen Abend verholfen. Danke Ihr Hübschen!
Es geht nichts über gutes Essen und liebe Menschen.
Also wisst Ihr jetzt bescheid: wenn sich graue Wolken über das Gemüt wagen, schlüpft in Eure Kochschürze und tobt Euch aus! Der Freund bzw. zukünftige wird es zu schätzen wissen ;)
 
Mit vollem Bauch und zufrieden geh ich jetzt schlafen...
 
 
Total - What About Us
aus dem Film Soul Food, weil der Titel so schön passt...
 
...Eure Paulette.

Sonntag, 2. September 2012

Kurt Tucholsky über die Liebe

Heute etwas Poesie, etwas für den Geist und für die Seele, etwas zum nachdenken und zum nachempfinden.
Nicht aus meiner Hand, versteht sich von selbst. Die lyrische Grausamkeit möchte ich Euch ersparen.
Die foldenden zwei Werke stammen aus der Feder von Kurt Tucholsky. Leider hat er nicht lange gelebt, er wurde nicht älter als 45. Doch hat er, als er 1953 starb, unglaublich viel hinterlassen. Als Journalist, Satiriker, Autor, Publizist, Kritiker für Film, Literatur und Musik ist er eine prägende Persönlichkeit dieser Zeit gewesen.
Ich habe mich in diese Gedichte verliebt. Weil sie so nah an der Realität und so einfach geschrieben sind. Und weil sie so treffend zu meiner Geschichte und meinem Leben passen...
Ich hoffe Sie gefallen Euch...
 
Ich hab dir alles hingegeben:
mich, meine Seele, Zeit und Geld.
Du bist ein Mann – du bist mein Leben,
du meine kleine Unterwelt.
Doch habe ich mein Glück gefunden,
seh ich dir manchmal ins Gesicht:
Ich kenn dich in so vielen Stunden –
nein, zärtlich bist du nicht.

Du küsst recht gut. Auf manche Weise
zeigst du mir, was das ist: Genuss.
Du hörst gern Klatsch. Du sagst mir leise,
wann ich die Lippen nachziehn muss.
Du bleibst sogar vor andern Frauen
in gut gespieltem Gleichgewicht;
man kann dir manchmal sogar trauen ...
aber zärtlich bist du nicht.

O wärst du zärtlich!
Meinetwegen
kannst du sogar gefühlvoll sein.
Mensch, wie ein warmer Frühlingsregen
so hüllte Zärtlichkeit mich ein!
Wärst du der Weiche von uns beiden,
wärst du der Dumme. Bube sticht.
Denn wer mehr liebt, der muss mehr leiden.
Nein, zärtlich bist du nicht.

 

Einmal müssen zwei auseinandergehn;
einmal will einer den andern nicht mehr verstehn -
einmal gabelt sich jeder Weg - und jeder geht allein -
wer ist daran schuld?

Es gibt keine Schuld. Es gibt nur den Ablauf der Zeit.
Solche Straßen schneiden sich in der Unendlichkeit.
Jeder trägt den andern mit sich herum -
etwas bleibt immer zurück.

Einmal hat es euch zusammengespült,
ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen, und dann erkühlt -
Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab -:
ein neuer Mensch.

Jeder geht seinem Schicksal zu.
Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du.
Jeder sucht seine Zukunft. Und geht mit stockendem Fuß,
vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung und Gruß
in ein fernes Land.


Kurt Tucholsky


...Eure Paulette.

Samstag, 25. August 2012

Olympia 2012 / London führt alles auf was es hat

Olympiaspiele interessieren mich nicht im geringsten. An dem Abend der Abschlussfeier musste ich dazu noch arbeiten.
Aber ich mag britische Musik und große Shows.
Deshalb hatte ich mir vorgenommen die Show anzusehen bei Gelegenheit.

 
Vorweg: drei Stunden und zwanzig Minuten sind ne Menge Stoff. Die Reden, Ehrungen usw hab ich also weitgehend übersprungen.
Zur Aufstellung: naja, einige Künstler hätte man sich schenken können wie z.B. One Direction. Falls überhaupt jemand weiß wer das ist. Für die restliche Mehrheit: es handelt sich um eine pubertierende Boy Band die offensichtlich einen Friseur teilt, denn die tragen alle die selbe Frisur. Die haben einen Song dargestellt, der höchstens schmachtende Teenies anspricht weil sie sich mit dem textlichen Inhalt angesprochen fühlen ("you light up my life...what makes you beautiful" und so). Wie gesagt, nichts was man gesehen oder gehört haben muss.
Wonderwall hingegen ist ein Klassiker, der so gar nicht in dieses Set passend wollte, zumal er direkt nach dem heiß erwarteten und rasendem Auftritt der Spice Girls kam. Das hatte einen heftigen Gähn-Effekt!!
Schön einnicken konnte man auch bei Ray Davies. Er mag ja als Urgründer des Brit-Pops gelten aber sein Auftritt war sterbens langweiiiiliiig. Die Leute wollen doch feiern oder gerührt sein, aber nicht gelangweilt.
Manchmal war man auch einfach nur irritiert. Jetzt Mal ehrlich, war der Song von der Band Muse nicht der fragwürdigste des abends? Also ich weiß nicht. Ich saß nur da und dachte mir: ich möchte das nicht.
Beispiel einer rührenden und künstlerisch gelungenen Inszenierung war John Lennon's Imagine. Das Kinderchor, die Gebärdensprache und sein Gesicht das aus diesen, von Artisten herbeigeführten Puzzleteilen zusammengestellt wurde. Großartig und ergreifend.
Viele Künstler wie David Bowie, Kate Bush, Sex Pistols und die Stones haben gefehlt. Im Internet liest man, dass sie ihren Auftritt verweigert haben. Bei manchen bin ich nicht traurig darum. Vor kurzem lief auf der Arbeit im Hintergrund ein Konzert der Stones. Nach zwanzig Minuten hab ich darum gebeten das "gejaule" abzuschalten. Wenn auch meine persönliche Meinung vielleicht irrelevant ist (ja, sie haben Musikgeschichte geschrieben usw), aber ich finde die sollten in Rente gehen. Irgendwann sollte man aufhören auf der Bühne rum zu hüpfen als wäre man auf einem Trip. Bei anderen ist es sehr schade. Running Up That Hill wäre live grandios gewesen, Kate Bush eine Augenweide, aber immerhin haben sie es eingebunden. David Bowie wäre auch ein Highlight gewesen. Doch der scheint seit Jahren die Öffentlichkeit zu scheuen. So mussten die Zuschauer sich mit einem Medley und einer abgefahrenen Computer Animation zufrieden geben. An dieser Stelle muss Mal gesagt werden: was sind das für Genies, die solche Effekte auf die Beine stellen?
Zu dem Trio Tinie Tempah/Taio Cruz/Jessie J weiß ich gar nicht was ich sagen soll. Tinie Tempah wer? Und was hat sich Jessie J dabei gedacht den ganzen Abend in diesen Ganzkörperkondomen die sie haben aussehen lassen wie Fleisch im Darm auch bekannt als Wurst (wenn auch eine Schlanke) rum zu turnen. Für eine Abschlussfeier der Olympiade? Ernsthaft??
Meine große Bewunderung hatte Annie Lennox. Ich liebe diese Frau, ich liebe ihre Stimme und ihr Auftritt war einfach perfekt.
Viele Klassiker waren dabei. Eric Idle mit seinem Evergreen. Ich mag den Song, der ist süß und hat doch gepasst. Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass es eine Fehlzündung gab als versucht wurde ihn wie Baron von Münchhausen aus der Rakete zu schießen. Ich weiß nicht ob es so gedacht war, dass er da so raus plumpst. Hm?!?
The Who, die spätestens seit C.S.I. weltweiten Ruhm erlangt haben. Ich habe gelesen die wollten ursprünglich auch absagen. Doch dann, haben sie die Chance gesehen ihre anstehenede Tour in den U.S.A. zu promoten. Das nenn ich Marketing. Keine dumme Briten diese Herren.
Die Kaiser Chiefs habe ich unter die Rubrik Wir-führen-alles-auf-was-wir-haben verbucht. Sind coole Kerle (trotz ihrer engen und hoch gekrempelten Hosen) und machen gute und handgemachte Musik. Aber ich glaube viele haben gar nicht gewusst wer das ist.
Russel Brand hingegen ist ja bekannt wie keiner, seit er America's Sweetheart Katy Perry geehelicht und betrogen hat. Musikalisch hat er es auch krachen lassen. Sein Megaphon-Gesang und dieser ganze Hippie und Flower Power Zauber waren erfrischend. Hatte fast was magisches fand ich.
Direkt im Anschluss kam Fatboy Slim in einem hässlichen Hemd und mit einer Haarfarbe die ihn stark nach HP Baxxter hat aussehen lassen. Aber als bekanntester DJ der Insel durfte er natürlich nicht fehlen. Um die Vielfältigkeit der Show zu belegen, gehörte auch der Auftritt einer Primaballerina: Darcey Bussel, bekannteste englische Ballettänzerin. Tolle Idee fand ich, sie hat sehr schön und anmutig getanzt und es war eine bezaubernde Einlage.
Was allerdings die Modelschau sollte, leuchtet mir bis heute nicht ein. Jeder weiß, dass Kate Moss aus England stammt, spätestens seit sie auf jedem zweiten Shirt mit einem Schnurrbart zu sehen ist. Aber inwiefern regt sie oder eine Naomi Campbell zum feiern an, bzw tragen was dazu bei. Ich schätze Mal das gehört auch in die Rubrik Wir-führen-alles-auf-was-wir-haben. Die hätten Badges gestalten sollen mit der Aufschrift "Made in GB <3".
Die Modernen Visionen von Pink Floyd und Queen waren überhaupt nicht mein Geschmack. Ich halte nichts davon so junge Leute wie Ed Sheeran oder Jessie J an solche musikalische Institutionen ran zu lassen. Nichts gegen die jungen Küken, sie waren gesanglich spitze aber ich finde das passt einfach nicht. Man hätte es bei einer Einspielung auf Leinwand mit altem Bildermaterial und Spezialeffekte belassen sollen, wie bei Bohemian Rhapsody. Am Ende kommt nämlich das dabei raus was dann passierte: Fans und Publikum die offensichtlich zu jung und planlos sind, haben alle geglaubt Wish You Were Here wäre der neue Song von Ed Sheeran. Entschuldigt, das ist nicht lustig!
Meine Top 3 Darbietungen waren (die Reihenfolge ist wilkürlich):
1. George Michael. Ist der Mann sexy, oder was! Schwul, hin oder her, der Mann ist pure Coolness. Der steht da ganz alleine, ohne Tänzer, Artisten oder Leinwand im Rücken, in einem großen Stadion, und er reißt die Massen mit. Seine Bewegungen, Schritte, seine Klamotten, er ist so lässig, da sieht ein Bieber ganz schön lächerlich aus daneben. Außerdem: welche Botschaft passt besser als Freedom?
2. Spice Girls. Mal ehrlich, habt Ihr nicht auch das Gefühl gehabt die Zeit wäre stehen geblieben? Bis auf die wenigen Kilos mehr auf Mel B's Hüften haben die doch ausgesehen wie früher. Und wie die auf diesen Autos da rum geflitzt sind, ich war beeindruckt. Ich wäre wahrscheinlich grazil über die Stange geflogen. Grandioses Revival. Damit haben die würzigen Ladies Millionen von Menschen Spaß und Freude zubereitet. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit.
3. Take That im schwarz-goldenen Militärstil. Oh mein Gott! Zugegeben, ich war als Teenie ein Fan und bin leicht voreingenommen. Doch ernsthaft: dies war der rührendste Moment des abends. Für die, die es nicht wissen: Gary Barlow hat eine Woche zuvor miterleben müssen wie seine Tochter tot auf die Welt kam. Zu sehen wie er sein privates Unglück zurück gesteckt hat um an diesem Abend da zu sein...überwältigend. Er wollte diese Once in a Lifetime Gelegenheit seinen Kollegen nicht entgehen lassen und hat Stärke und Professionalität bewiesen. Was man von seinem Kollegen Robbie nicht behaupten kann, der nicht erschienen ist. Doch man kann erahnen, dass er in seinem Herzen und seinen Gedanken Zuhause war bei seiner Familie. Als er angefangen hat zu singen haben seine Kollegen Marc und Jason, jeweils links und rechts von ihm ihn beobachtet. Das waren Blicke voller Verständnis, Stolz und Mitgefühl. Und dann dieses Lied...Rule The World hat was theatralisches, spektakuläres, perfekt um das Feuerwerk einzustimmen. Also wer da nicht gerührt war, der sollte sich beim einem Kardiologen untersuchen lassen.

Nicht zu vergessen: der Vorgeschmack auf Brasil 2016. In 4 Worten: bunt, rythmisch, heiß, lustig.
Ich freue mich. Wir werden viel neues sehen und hören

Ich habe mich übrigens gefragt: wenn die Spiele in deutschland statt finden würden, wer würde dann auf der Bühne stehen? Ich habe angefangen alle Winkel meines Hirnes nach deutschen, international bekannten Größen zu durchforsten. Da sind mir eingefallen: der gebleichte HP Baxxter (wenigstens eine Gemeinsamkeit mit den Briten), der Hyper! Hyper! gröhlt, die dauerbreite Nena und ihre Luftballons, die Kaulitz Brüder und die Scorpions mit ihrem gepfeife. Versteht mich nicht falsch, es gibt tolle deutsche Künstler. Die kennt im Ausland nur kein Mensch. Vielleicht lassen die dann einfach einen DJ nach dem anderen auftreten, davon haben wir ja n paar. Oder die kramen die 90er wieder aus. Das fänd ich persönlich klasse. Stellt Euch vor: Olympics 2020 mit Mr. President und Dr. Alban. Entschuldigt, wieder nicht lustig.

Zurück zu London 2012. Ja, man hätte sich vieles sparen können. Anderes hätte ich mir gewünscht.
Vor allem aber war es eine beeindruckende und große Leistung der Künstler und der Organisatoren.
Ich weiß nicht, ob so ein Ausmaß noch zu toppen ist.
Und zum Abschluss möchte ich ein paar Zeilen der britischen Musik widmen. Ich habe letztens noch mit einer Kollegin über den unverkennbaren Klang der englischen Musik gesprochen. Ob rockig, punkig, popig oder elektronisch, die haben ihren eigenen Stil. Lilly Allen, Amy McDonald, The Kooks, Little Boots, The Pipettes...wenn Ihr sie Euch anhört wisst Ihr bestimmt was ich meine.

Also England: Ihr habt ganz viel tolles und Ihr dürft es ruhig öfters aufführen ;)

Music rules the world, Eure Paulette.


 

Dienstag, 14. August 2012

Freizeit ist Filmzeit

Am heutigen Tag hab ich erfolgreich nichts gemacht und mein Bett kaum verlassen. 
Ich habe das getan was ich schon seit langem tun wollte: mir Filme anschauen bis ich erblinde. Es waren insgesamt fünf Stück. Drei davon möcht ich Euch vorstellen und empfehlen. Ich gehe bewusst nicht auf die Handlung ein, denn ich hasse es selber wenn man vorher zuviel verrät. Ich will sie Euch nur schmackhaft machen, anschauen müsst Ihr alleine. Das schafft Ihr, da hab ich vollstes Vertrauen ;)

// Red Dog

Ein etwas anderer Film über einen besonderen Hund, den es wirklich gegeben hat. Eine wahre Begebenheit aus den 70ern in einem kleinen Städtchen namens Dampier in Australien. Ich nehme der Geschichte glaub ich nicht viel vorweg wenn ich sage, dass er traurig endet. Das tun sie doch alle. Aber davor strotzt er vor Komik. Es gibt viele witzige und schräge Charaktere in Form von manier- und bildungsarmen Bergarbeitern. Ich kann mich nicht entscheiden wen ich lieber mag: der an chronischem Heimweh leidenden Vanno, der alle mit seinen Geschichten aus der Abruzzi nervt. Oder Peeto die Streickliesel, der sich nach außen hin bemüht sein raues Image aufrecht zu erhalten. Da sind noch Jacko, der niemals lächelt und hofft von einem Hai verspeist zu werden und die "Ski" Patrouille, drei Russen deren Namen alle mit "ski" enden.
Also wer, wie ich Hunde liebt und sich für australische bewegte Bilder interessiert...




// Lachsfischen im Jemen

Wie oft hab ich dieses Cover gesehen und gedacht, der Film ist seltsam und langweilig. Umso schöner die Überraschung als dieser Streifen sich als kleines Schmuckstück entpuppt. Auf einer komplett sinnfreien, lächerlichen und extrem weither geholten Story basierend ist diese Geschichte gerade deswegen erfrischend. Ein Scheich scheut weder Geld noch Mühe um 10 000 Lachsfische in den Jemen umzusiedeln, damit er sie dort fischen kann. Wie auch immer der Autor zu dieser grotesken und dämlichen Idee für das Buch kam, das als Vorlage für den Film diente, ihm gebührt ein großes Lob. Danke für diese Unterhaltung. Darüber hinaus ist dieser Film zuweilen sehr amüsant, nicht zuletzt durch die Rolle von Kristin Scott Thomas. Ewan McGregor und Emily Blunt sind als Hauptdarsteller überragend und überzeugend. Eine rundum gelungene Lasse Hallström Produktion.
Und zu den pseudo-intellektuellen Kritikern da draußen: die politische Situation im Jemen oder Themen wie Frauenrechte und Massenvernichtungswaffen gehören woanders hin. Es ist nur ein Film!

// Zimt und Koriander

Hierbei handelt es sich um eine etwas ältere griechische Produktion. Der Titel hat mich angelächelt. Er klingt nach Genuss, Essen und Leidenschaft, gemischt mit einer großen Prise Orient.
Und so war es auch. Ich fühlte mich entführt in eine andere Welt, wie in einem Traum. Ich liebe die Kunst des kochens. Und noch mehr liebe ich Tafeln voller Speisen und Freunden und Familie. Ich finde den amerikanischen Begriff "Soul Food" immer ganz treffend. Gutes Essen für die Seele, wobei es nicht nur um das Essen selbst, sondern um die lange Prozedur des Zubereitens (inklusive alter Geheimrezepturen und Traditionen die von Generation zu Generation reichen) und das Beisammensein geht. Wenn in dem Film von Gewürzen und anderen Zutaten gesprochen wird, kann man sie förmlich riechen. Der Film regt die eigene Vorstellungskraft an und verzaubert. Es ist ein Film für die Seele.
Die Schauspieler sind natürlich nicht sehr populär, wenn auch der Hauptdarsteller Georges Corraface mir bekannt ist.


Zum Schluss etwas Filmmusik. Beide Songs sind in der Nicholas Sparks Verfilmung "The Lucky One" zu hören. Diese Romanze hab ich mir zum Schluss noch reingezogen um meine tägliche Dosis an Gefühlsduselei und verrotzten Taschentüchern zu erfüllen. Ich kannte ihn eigentlich schon, aber der inzwischen ganz schön erwachsen und männlich gewordene Zac Efron ist auch ganz nett anzusehen. Spaß bei Seite, die zwei Songs waren keine Neuentdeckung, hab mich aber wieder neu verliebt als ich sie gehört habe.
Ich möchte sie Euch ans Herz legen, weil sie einfach schön sind.



Enjoy, Eure Paulette.

Samstag, 11. August 2012

The Daily Face Project

Meine Lieben,

heute möcht ich Euch einen jungen und gar nicht so talentfreien Fotografen vorstellen.
Ich habe ihn vor ein paar Tagen kennen gelernt, als ich in einem meiner lieblings Stores zu Besuch war (dem Loup Design Store in Saarbrücken).
Ehe ich mich versah wurde ich aufgefordert mich ablichten zu lassen als Daily Face.
Statt es mir zu erklären wurden mir auf seiner Facebook Seite die bisherigen Werke gezeigt. Und ich fand die Idee auf Anhieb klasse.
Im Prinzip ist es ganz einfach. Dieser junge Mann zieht durch die Straßen, begegnet interessanten Menschen, verbringt schöne Momente mit Freunden. Und an jedem Tag wird ein Gesicht festgehalten. Es gibt meist noch eine nette kleine Geschichte dazu.
Es sind Erwachsene, Kinder, Hund, Männer und Frauen jeder Altersklasse, jeder ethnischen Herkunft zusammen gewürfelt. So wie sie sind, unverfälscht, auf der Straße.
Es sind aussagekräftige Portraits, schöne Lächeln und witzige Situationen.
Schaut doch einfach Mal rein und überzeugt Euch selbst Benny Dutka Photography.

Und wenn Ihr von ihm angesprochen wird auf der Straße, keine Scheu haben...Gesicht hinhalten und Lächeln!

Meine kleine Wenigkeit...


Daily Face #221

Passende Musik dazu:

Ich weiß, es ist etwas seltsam 11 Jahre nach ihrem Tod...ich war zu Beginn auch etwas unentschlossen, doch das Stück ist einfach zu gut. Solange sie nicht Tupac mäßig per Hologramm wieder auf der Bühne steht ist es für mich in Ordnung.


Ein hübsches Wochenende, Eure Paulette.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Wolke 7 (Max Herre/Philipp Poisel)

Dieser Eintrag wird kurz. Denn ein großes Werk bedarf keiner großen Worte.
Für mich jetzt schon die deutsche Produktion des Jahres, weil meines Erachtens nichts es toppen kann.
Max Herre, ein begnadeter Musiker. Philipp Poisel, der einen mit jedem Stück zutiefst berührt.

Symbiose (von griechisch σύν sýn ‚zusammen‘ sowie βίος bíos ‚Leben‘) bezeichnet in Europa die Vergesellschaftung von Individuen unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist.

Eine gelungene Symbiose, eine traumhafte Zusammenarbeit.



Avec Amour, Eure Paulette.

Sonntag, 22. Juli 2012

Emo Cat Vs Music Thief

Eine anstrengende Woche geht zu Ende...
Für die, die es nicht wissen: ich habe neben meiner Vollzeitstelle noch einen Nebenjob.
Vor einigen Monaten hatte ich über das Ende meiner Beschäftigung bei Accessorize geschrieben. Nun, ich habe inzwischen wieder dort angefangen. Im Moment ist Urlaubszeit und ich darf die Vertretung machen, das heißt mehr Arbeit. Ich habe wohlbemerkt gesagt ich "darf". Denn ich will mich nicht beschweren. Ich habe die Gelegenheit mehr Geld zu verdienen und somit meiner Wunschreise nach Kenia näher zu kommen.

Nichtsdestotrotz ist es stressig. Von einem Job zum anderen, Termin bei der Bank, Termin bei der Maniküre, ein Essen mit den Freundinnen dazwischen schieben und gestern Abend eine Zumba Party mit 1000 anderen Teilnehmern. Die Veranstaltung begann kurz nach sechs. Um zwanzig vor neun haben meine Beine protestiert und ich kapituliert. Meine Freundin und ich waren uns einig: bevor wir den Notruf wählen um Trage und Rollstuhl zu organisieren, gehen wir freiwillig und auf zwei noch halbwegs funktionierenden Beinen. Es gab anschließend grünen Thai Curry mit Hähnchen, Crêpes zum Dessert und ausreichend Champagne bei mir Zuhause. Das hat den Kreislauf wieder in Schwung gebracht!

Letzte Woche war ich eines abends so platt, ich bin samt Kleidung und Make-up eingenickt und habe so durchgeschlafen. Ich, die meinen Freundinnen Predigen darüber hält, wie schlecht es für die Haut ist wenn man sich nicht abschminkt bevor man schlafen geht. Jetzt werde ich mit 40 selber aussehen wie eine überreife Nektarine!! Wenn wir gerade bei Orangen haut & Co sind:
An dieser Stelle möchte ich einen völlig selbstlosen Rat loswerden: es gibt für jede Frau und jede Figur passende und vorteilhafte Kleidung. Unter den 1000 Zumba Begeisterten waren viele schauderhafte Beispiele dafür, wie man es falsch machen kann. Das ließ mich doch erschrecken. Nur Mal so, am Rande erwähnt.

Wie immer durfte es diese Woche an Aufregung nicht fehlen...
Highlight der Woche war ein Einbruch in meinem Luxus Schlitten. Ich kam abends nach der Arbeit an mein Auto. Ich bemerkte beim einsteigen schon, dass der Inhalt meines Handschuhfachs auf dem Boden lag. Mein Auto ist nie abgesperrt, deshalb verwunderte mich der Anblick nicht besonders. Es war nur eine Frage der Zeit bis jemand es wagt diese Schatztruhe auf vier Rädern zu durchstöbern. Nur blöd, dass es sich ledigliche um eine Truhe ohne Inhalt handelt. Was da auf dem Boden lag waren zum großen Teil leere CD Hüllen und belanglose Prospekte. Lächelnd startete ich die Kiste und fuhr los. Es brauchte fünf Minuten bis ich die Stille bemerkte. Gewöhnlich geht die Musik automatisch nach wenigen Sekunden an. Und nicht gerade leise. Ja, ich gehöre zu denen die mit aufgedrehter Mukke durch die City cruisen, im Sommer noch mit offenem Fenster. Ich bin eben Proll, ein musiksüchtiger Proll. Es gibt nichts besseres als loszufahren und den Beat aufzudrehen :o)
Ähm ja, leicht abgeschweift. Wo war ich stehen geblieben? Also ich bemerkte, dass gar nichts aus den Lautsprechern kam und schaute rüber zu meinem Autoradio. Und siehe da, ich sah nichts! Hat dieser Hirni von Dieb doch was mitgehen lassen: nein, nicht mein Autoradio...aber ein 3€ USB Stick der krumm und halb abgebrochen ist mit Musik von mir drauf. Immerhin muss ich ihm zum erlesenen Sound beglückwünschen. Der wird einen Ohrenorgasmus erleben beim zuhören. In diesem Sinn hat er fette Beute gemacht. Was mich betrifft, hat es den Vorteil: ich bin gezwungen mir endlich neue Musik zusammen zu stellen. Manche Sachen konnt ich schon nicht mehr hören. Also darf ich mich an dieser Stelle bei meinem Fuchs von Einbrecher bedanken und ihm viel Spaß mit meiner Playlist wünschen. Ich gratuliere!!!

Jetzt kommt die bomben Überleitung: a propos Auto, ich habe gestern auf einem Auto folgenden Spruch gelesen "My Cat is emo too". Keine Ahnung was es bedeutet. Ich habe es gegoogelt, anscheinend handelt es sich um eine Band aus Saarbrücken. Dennoch frage ich mich was der Sinn hinter dem Satz sein mag. Wie auch immer, wo ich mit dem Übergang hinkommen wollte ist das Thema "Emo".
Weil mir nicht jeden Tag die Sonne aus den Augen scheint, weil es auch Tage gibt die weniger schön sind und einem traurige Nachrichten bringen, möchte ich ein Lied mit Euch teilen. Zugegeben, ich habe es eben bei einer Arbeitskollegin gesehen. Es beschreibt dennoch ganz gut meinen Gemütszustand. Er ist auch wirklich schön geschrieben, denn jeder kann seine eigene Geschichte darin finden.
Ich wünsche Euch einen schönen und entspannten sonntag,

Eure Paulette.


So Still,
das jeder von uns wusste,
das hier ist, für immer,
für immer und ein Leben
und es war so still,
das jeder von uns ahnte,
hierfür gibts kein Wort,
das jemals das Gefühl beschreiben kann.

So still, das alle Uhren schwiegen,
ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Shangilia Mtoto Wa Africa // Freue Dich Kind Afrikas

Nakupa Roho Yangu...
Das ist Swahili, Landessprache in Kenia.
Beigebracht hat es mir Benjamin Mutunga, 12 Jahre jung und einer von über 200 Kindern und Jugendliche im Straßenkinderheim "Shangilia" in Nairobi.
Acht Wochen waren Benjamin, Peter, Brian, David, Francis K., Francis M., Maary, Agnes, Alice, Cecilia, Kennedy und ihr Lehrer Mister Ken in Europa auf Tour. In Slowenien, Österreich und Deutschland haben sie vor fremdem Publikum ihr Talent und ihre Kultur präsentiert. Ihre Darstellung ist eine Mischung aus traditionellem afrikanischem Tanz, Zirkus und Akrobatik.




Man assoziiert selten positives mit Facebook. Doch dank dem sozialen Netzwerk, bekam ich die Gelegenheit einen dieser jungen Künstler bei mir Zuhause aufzunehmen. Ein "Freund" (einer dieser "Freunde" bei Facebook, mit denen man eigentlich keinen Kontakt pflegt) hat eine Anfrage über Facebook gestartet, ob Interesse besteht für drei Tage für einen dieser Kids als Gastfamilie zu fungieren. Ich habe mich angeboten, nicht wissend was oder wer mich erwartet.
Rückblickend kann ich behaupten: es ist das Beste was ich je getan habe.
Mein Gast heißt Peter Wainaina, 23, ist Akrobat und Trainer der Truppe. Nachdem wir uns vorgestellt wurden wendet er sich umgehend an die Anderen um denen seine "Gastmutter" zu zeigen. Es wurde getuschelt und gelächelt. Ich glaube die waren etwas verblüfft weil ich gar nicht so deutsch aussehe. Wie ich später bei einem kühlen Getränk am Markt erfahren hab, nennt man Meinesgleichen in Kenia "Somehow" (weil ich weder schwarz noch weiß bin).
Am selben Abend habe ich auch  Benjamin kennen gelernt, der jüngste der Gruppe. Er hat mich mit seinen kaputten Vorderzähnen (bei einem Fall von der Pyramide im letzten Jahr abgebrochen) angestrahlt, und es war um mich geschehen.
Am nächsten Tag war ihr großer Auftritt in der Volkshochschule in Saarbrücken. Meine Herzensschwester hat mich dorthin begleitet. Es war grandios, besser als jedes Kinoerlebnis. Es ist wirklich eine Freude den Mädchen zuzusehen wie sie ihre Hüften zu dem afrikanischen Rythmus schwingen und atemberaubend wie die Jungs die hohen Pyramiden bilden (ich gibs zu, ich musste teilweise wegschauen). Ich muss an dieser Stelle auch ganz besonders Francis erwähnen, der mit einer ungeheuren Bühnenpräsenz und einer unglaublichen Komik die Zuschauer fasziniert. Man kann gar nicht aufhören zu grinsen (in meinem Fall lauthals zu lachen) wenn man ihm zusieht. Er hat das breiteste Lächeln diesseits des Himmels, und liebt es offensichtlich sich zum Narren zu machen. Kurz: er ist für die Bühne geschaffen. Prinz von Zamunda hat einen würdigen Nachfolger gefunden.
Mein Gast und ich hatten daraufhin einen höchst amüsanten und lustigen Abend bei Benjamin's Gastmutter. Ohne mich zu kennen hat sie uns dazu eingeladen, mit ihnen zu essen. Sie und ihre Familie haben uns so herzlich aufgenommen. Ich bin immer noch gerührt. Während eines Anrufes bei Benjo's Familie in Kenia bekamen wir die Gelegenheit über Lautsprecher mit seiner Schwester zu sprechen. Wir haben viel geredet, gelacht, etwas deutsch und Swahili gelernt, gesungen und die Choreografie zu seinem Liebligslied Ai se eu te pego getanzt.
Am Abend vor ihrem Abschied haben wir auf seinen Wunsch hin eine Pizzeria aufgesucht: er liebt Pizza Margarita. Es war noch angenehm warm, so saßen wir auf der Terrasse. Die Begeisterung in seinen Augen als ein Audi TT mit lauter Musik vorbei fuhr war schon groß, doch bei der weißen Stretchlimousine war er komplett aus dem Häuschen. Er hat sich auch riesig über meine Geschenke gefreut und von sich aus angekündigt er würde die Sachen am nächsten Tag tragen.
Als er am nächsten Morgen in neuer Montur aus dem Auto stieg war er sichtlich stolz. Und ich erst!! Ich glaub Mutter zu sein kann ziemlich dufte sein.
Als die ersten anfingen sich zu verabschieden hab ich ihn mit Blicken gesucht. Irgendwann entdecke ich in der Menge seinen kleinen Kopf der hinter zwei langen Beinen hervorstreckt und zu mir rüber schaut. Aus dem Van der sie zum Flughafen fährt, tönt plötzlich ganz laut Time to say goddbye. Ich brauche Euch nicht zu sagen, dass die Tränen nicht mehr zu halten waren. Und als er auf mich zu kam erst recht nicht. Denn, womit ich nicht gerechnet hatte: über sein kleines, sonst so strahlendes Gesicht kullerten jetzt auch die Tränen.
Ich hab ihn umarmt und gedroht ihn zu kidnappen, so dass er bei mir bleibt.
Er hat mir seine e-mail Adresse gegeben. Ich habe versprochen ihm zu schreiben.
Ich habe auch versprochen ihn zu besuchen vor Ende des Jahres. Er hat gleich Pläne geschmiedet wie ich zum Haus seiner Mutter finden kann, dass sie mich auch abholen könnte.
Es ist unglaublich wie, innerhalb so kurzer Zeit ein Wesen mein Herz erobern konnte.
Benjo ist ein Kind und doch schon so erwachsen. Er ist aufmerksamer, hilfsbereiter und feinfühliger als die meisten Menschen die ich kenne. So klein und doch so reif. Ein guter Schüler und ein begeisterter Tänzer. Wie er von sich selbst sagt: "Ich bin ein cooler Typ" (auf deutsch, wohlbemerkt).
Überhaupt war es erfrischend solch bescheidene und sensible Menschen zu begegnen, frei von Vorurteilen und Oberflächlichkeiten. Peter hat mir ein sehr rührendes Abschiedsgeschenk hinterlassen. Er hat sich schriftlich bei mir bedankt mit Worten die irgendwie magisch klingen. Ich musste sogar ein Wort googeln. Ich gestehe: ich dachte im Vorfeld ihr englisch wäre vielleicht nicht so gut. Wer war am Ende der Dummy? Überraschuuung!!! 
Ich kann nur jeden dazu ermutigen die Webseite der Shangilia e.V. aufzusuchen und sich ihre Arbeit anzuschauen. Es gibt Bilder und Videos, Infos über Unterkunft, Schule und Tanz. Einige der Kinder werden sogar vorgestellt. Klickt Euch einfach durch!
Ziel dieser Initiative ist es den Kindern Bildung und Unterkunft zu bieten, aber auch ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Die Auftritte sollen ihnen Glücks- und Erfolgsgefühle geben, es soll sie stärken und sie auf das zukünftige Leben vorbereiten.
Hier ist ein kurzer Trailer über die Gründerin und die Entwicklung dieses Projektes:

Mein Dank gilt:

Haus Afrika e.V.
Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V.
Ewa & Yogi
Daniel Kluche
Die Gastfamilien, allen voran die Familie Zimmermann
Shangilia und deren Kinder


Ich bin an dieser Erfahrung gewachsen. Ich bin ein besserer Mensch geworden.
Das verdank ich Deinem Lächeln, das verdank ich Dir.
Das werde ich Dir nie vergessen.

Nakupa Roho Yangu...ich schenke Dir mein Herz Benjamin.






Freitag, 22. Juni 2012

Prince of Wails / Back to the Roots

Meine Herzensschwester und ich waren wieder im Kino.
Diesmal handelt es sich um die Dokumentation über das Leben des bekanntesten Jamaikaners Robert Nesta Marley, auch bekannt als Bob Marley.
Der Streifen heißt einfach Marley.
Vielleicht werden einige sagen: aber der ist doch schon seit einem Monat in den Kinos. Nun, ich lebe in der saarländischen Provinz und hier ist er erst seit heute auf Leinwand zu sehen.
Aber das Warten hat sich gelohnt.
Die Geschichten seiner Wegbegleiter, das zum Teil unveröffentlichte Bild- und Videomaterial und natürlich auch seine Musik öffnen einem Geist und Herz.
Durch Bekenntnisse seiner Kinder und Frauen bekommt man einen leichten Einblick auf den privaten Robert. Er war schüchtern und dennoch, wahrscheinlich gerade deshalb lagen ihm die Frauen zu Füßen. Seine Kinder empfanden ihn als Streng. Hinter dem Bild des chronisch zugekifften Reggae Sängers stand ein disziplinierter Workaholic, der alles daran setzte erfolgreich zu sein. Nicht etwa weil er nach materiellen Reichtümern strebte, sondern weil er die Welt erreichen wollte, mit seiner Musik, mit seiner Botschaft. Er sah sich zu einer höheren Mission berufen, sein Leben sollte eine weitreichende Bedeutung haben. Er engagierte sich nicht nur in Jamaika und Zimbabwe für den Frieden. Seine Songs waren Hoffnungsgeber, Aufrufe zur Rebellion, Friedensbotschafter, Liebesspender und Seelentröster. Er wollte jede einzelne Seele dieser Welt erreichen.
Dieser Film ist frei von jeglichem Kitsch, so musste ich zum Schluss auch nicht weinen, wenn doch sein Ableben traurig war. Es ist so als würde er neben einem stehen und ins Ohr flüstern: "Alles ist gut und ich hatte ein reiches Leben." Statt der Tränen entwich mir ein Lächeln.
Seine Musikerkollegen Neville Garrick, Lee "Scratch" Perry und Bunny Wailer sind herzerwärmend komisch. Schon ihr Anblick verrät uns was über ihre Außergewöhnlichkeit, so auch ihre Sprache, ihr Humor und ihre Erlebnisse. Ich muss gestehen ich hab mich in Lee Perry und seine pinkfarbene Haare verliebt. Er ist ein Prachtexemplar eines erfrischenden Unikates, einfach herrlich anders...um nicht zu sagen durchgeknallt!!

Dieser Film zeigt: er war kein Heiliger, aber er hat gekämpft...für seine Träume, seine Ziele und um der Menschheit etwas zu geben. Er hat viel durchgemacht und viel erlebt. Er ist trotz seines Ruhmes bescheiden und bodenständig geblieben. Seine Konsequenz und sein Rastafari Glauben sind Dinge die ich bewundere. Und nicht zuletzt ist Bob Marley mir aus einem bestimmten Grund noch sympathischer geworden: er sperrte nie sein Auto ab. Genau wie ich ;)

Von diesem Film inspiriert und an meine afrikanischen Wurzeln erinnert, bekam ich Lust mich mittels Tücher und Schals auf meinem Kopf auszutoben.
Das Ergebnis hab ich in Bildern gefasst. Ich bin regelrecht entzückt und werde zukünftig des öfteren das Haus mit Kopfbedeckung verlassen. Sieht selbst!






Persönlich hat dieser Abend mir wieder ein paar elementare Dinge ins Gedächtnis gerufen:
-> keinem trauen
-> an das woran ich glaube festhalten
-> meine Wurzeln nie vergessen
-> mich für andere Menschen stark machen
-> auf Körper und Gesundheit achten, denn sie sind ein Geschenk gottes
-> und viel öfter seine Musik hören!!! 

In diesem Sinne, einer meiner Lieblingssongs von ihm:

Jah Bless, Eure Paulette.




Mittwoch, 30. Mai 2012

Amour toujours

Meine Lieben,

vor zwei Wochen las ich eine Geschichte. Es war ein Bericht im Heft Nr. 20 der Grazia mit dem Titel "Ich liebe den Mann meiner besten Freundin". Auf ein und einhalb Seiten erzählt Maike* von ihrem Leben und von ihrem Leid. Ihre Wörter haben mich zutiefst gerührt und mich dazu bewegt ihr über die Redaktion eine Mail zukommen zu lassen.
Ich wollte ihr mein Mitgefühl aussprechen, ihr sagen dass ich nicht über sie urteile und ihr meinen persönlichen Rat zu ihrer ausweglosen Situation geben. Ich habe ihr von meiner Herzensgeschichte erzählt. Zu wissen, dass man nicht alleine ist macht es wenn auch nur kurz und nur ein wenig erträglicher.
Ich habe letztes Jahr irgendwann ein Abo für dieses Magazin gewonnen und bekomme jeden Donnerstag die neueste Ausgabe nachhause geliefert. Als ich vor einigen Tagen das neue Heft durchlese erlebe ich eine große Überraschung. Unter den Leserbriefen befindet sich ein Text der mir so bekannt vorkommt. Nach zwei Sätzen dämmert es mir. Ich schaue auf den Namen des Verfassers. Das bin ich! Mein Brief wurde tatsächlich veröffentlicht. Ich kann es immer noch nicht fassen. Zumal ich gar nicht mehr daran dachte. Es ist jetzt schon zwei Wochen her, dass ich diese Zeilen geschrieben habe:

Deine Geschichte hat mich wirklich zu Tränen gerührt. Ich kann sehr gut nachempfinden wie Du Dich fühlst. Wie Du bin ich einem Mann begegnet, der für mich alles verkörpert, was ich mir für einen Partner wünsche. Wie Du muss ich damit leben, dass er sich nicht für mich entschieden hat. Wie Du versuche ich, mein Leben in die Hand zu nehmen. Wie Du wünsche ich mir so sehr, mich neu zu verlieben und meine eigene Familie zu gründen. Und wie Dir gelingt es mir einfach nicht. Instinktiv wird jeder mit ihm verglichen. Und wie Du hab ich das Gefühl, fortan mit einem gebrochenen Herzen leben zu müssen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke, und keine Nacht, in der ich nicht von ihm Träume.

Einige meiner Freunde und Kollegen können nicht verstehen, dass ich nicht über diesen Mann hinweg komme. Dass ich nach all dieser Zeit immer noch nicht mit ihm abgeschlossen habe. Sie wundern sich darüber, dass es mir nach wie vor so nah geht wenn ich ihn sehe.
"Du verrennst Dich in etwas. Du musst ihn abhaken, der Wahrheit ins Auge sehen. Er ist es nicht Wert."
oder "Es braucht nur etwas Zeit aber das geht vorbei. Irgendwann lachst Du darüber." Die einen sind entnervt, die anderen fühlen mit. Gestern hab ich mich sogar mit einem guten Freund deswegen gestritten, was mir sehr leid tut.
Ich möchte hiermit klarstellen: ich bin nicht blauäugig. Ich weiß wann ich verloren habe. Und ich weiß wie die Realität aussieht. Dennoch hört es nicht urplötzlich auf weh zu tun.
Natürlich versuche ich nach vorne zu schauen und mein Leben neu zu ordnen. Wenn das Schicksal es gut mit mir meint darf ich in naher Zukunft einen neuen Job antreten, so muss ich ihn nicht mehr sehen. Und irgendwann werde ich hoffentlich einen liebenswerten Mann kernen lernen mit dem ich ein neues Leben aufbauen möchte.
Trotzdem wird mich der Gedanke an ihn nie loslassen. Ich werde mich immer fragen wie es mit uns gewesen wäre. Und sollten unsere Wege uns doch kreuzen werde ich wahrscheinlich immer noch den Schmerz in der Brust spüren und meine Tränen nicht zurückhalten können. Als ich gestern so darüber nachgedacht habe kam mir auf ein Mal die Erklärung dafür. Jetzt weiß ich warum es so ist. Die meisten Menschen fragen sich was denn wohl wahre Liebe ist. Ich habe für mich die Antwort gefunden. Und wenn auch meine Geschichte traurig ist, hat sie was gutes. Ich habe aufrichtig und wahrhaftig geliebt. Ich bin dem Menschen begegnet der immer in meinem Herzen sein wird.
Wir erleben und empfinden vieles zwischen Geburt und Tod. Wie verlieben uns, wir schwärmen, wir lieben, wir führen Beziehungen und wir heiraten. Wir scheitern und kommen darüber hinweg, wir vergeben und wir vergessen. Doch wie kann es sein, dass man Gefühle vergisst die doch so groß sein sollen? Ganz einfach: weil sie in Wirklichkeit nicht so groß waren. Wir irren uns oft, verwechseln Sympathie und Freundschaft mit Liebe, verlieben uns in Vorstellungen und Illusionen und lassen uns täuschen.
Ich werde meine Gefühle für ihn nie vergessen, ich werde nie aufhören ihn zu lieben. Und das macht meines Erachtens wahre Liebe aus.
"Liebe geht doch nicht zu Ende, nur weil wir uns nicht mehr sehen können."

Eure Paulette.

"Is everything, is that everything, is everything
the only thing I ever dreamed is you and me
’cause I’ve layed down I take you down
and I love it every step of your way"

Die perfekte musikalische Untermalung unter folgendem Link...






*Name wurde von der Redaktion geändert.


Freitag, 25. Mai 2012

Detektiv Paulette - Im Auftrag der Menschheit

Servus meine Lieben!!
In der letzten Zeit beschäftige ich mich gerne mit Fragen, die auf Klischees und seltsame Angewohnheiten zurück greifen. Menschen tun völlig sinnfreie Dinge, Dinge die sie selber nicht einmal mögen. Menschen handeln auf unerklärliche Weise, erwarten aber verstanden zu werden.
Hier präsentier ich Euch einige meiner Gedanken.
// Fall 1
Immer wieder begegnen wir Menschen auf den Straßen die wir ewig nicht mehr gesehen haben. Manchmal erkennen wir sie kaum und fragen uns die folgenden fünfzehn Minuten warum diese Person uns angelächelt hat. Bis wir die Umstände eines Zusammentreffens bei einem peinlichen Familienessen oder die Erinnerungen an eine feucht-fröhliche Nacht wieder rekonstruieren können. Im glücklichen Fall ist es eh nicht mehr wichtig da es nicht zu einer Unterhaltung kam. Im schlimmsten Fall steht man vor einer breitgrinsenden Person, die einem die üblichen Fragen um die Ohren schmeißt: "Hey!!! Lange nicht gesehen!!! Was ist aus Dir geworden? Wie geht's Dir? Was machst Du jetzt? Bist Du immer noch bei Schlecker an der Kasse?". Eine Antwort nach meinem Geschmack wäre: "Hey! Mir geht's blendend. Ich habe drei Arschlöcher in den Wind geschossen, bin zwischenzeitlich drei mal umgezogen und hab mir beim letzten Umzug den rechten großen Zeh gebrochen. Ich hab mir "Nur gucken, nicht anfassen!" auf den allerwertesten tätowieren lassen. Und im übrigen hab ich mich nicht gemeldet weil ich Dich nie besonders gut leiden konnte. Ich frage nicht wie es dir geht, es interessiert mich kein bisschen.
Ein schönes leben noch!"
In Wirklichkeit geb ich mich dem höflichen Getue und konversiere ins Leere: "Ja, ganz gut, ich kann nicht klagen. Viel Arbeit, viel um die Ohren, weißt ja wie das ist. Und selbst?"
Jetzt Mal ehrlich: wozu soll das gut sein? Das ist doch reine Zeitverschwendung. Und als ob das nicht genug des Schwachsinns wäre, heuchelt einer am Schluss dann immer: "Ich meld mich Mal bei Dir, können uns ja Mal auf n Kaffee treffen". Wie bitte??? Man hat sich jahre nicht gesehen. Wieso sollte ich plötzlich daran interessiert sein nach all der Zeit???
Also ich bevorzuge es solchen Menschen mein schönstes Lächeln zu schenken und weiter zu gehen.
Doch letztens stellte sich so einer, nachdem ich ihm im Supermarkt gekonnt entwichen war vor mein Auto als ich den Parkplatz verlassen wollte. Ich war gezwungen mein Fenster runter zu kurbeln. Aber ich hatte keine Lust auf Small Talk. Er stand da vor mir mit einem Netz Nektarinen in der Hand.
Ich: "Großeinkauf wa?"
Er: "Jo"
Ich: "Pass auf, dass Du nicht daran erstickst!"
Er: "Hehe an den Kernen"
Er hatte es kaum ausgesprochen, da winkte ich freundlich, legte den ersten Gang ein und düste los.
Nachdem meine Freundin sich von ihrem Lachen erholte fragte sie mich wer er überhaupt war.
Ich konnte es ihr nicht sagen!!! Ich weiß zwar woher ich ihn kenne aber sein Name hab ich total vergessen. Und jedem mit dem ich rede geht es eigentlich genauso. Und trotzdem spielen all bei dem Spiel mit. Haben die Menschen zuviel Zeit? Oder sind sie einfach nur unfähig ehrlich zu sein?

// Fall 2
Warum kommen Männer immer wieder angekrochen sobald man jemand neues kennen gelernt hat?
Das ist fast schon Gesetz. Egal ob bei den Promis oder bei meinen Bekannten. Überall läuft es nach dem gleichen alten Schema ab. Sobald eine neue Flamme im Spiel ist kommen die Ex-Freunde oder Ex-Lover aus der Vergessenheit zurück. Und dann wird geschleimt was das Zeug hält. Jetzt Mal ernsthaft Jungs: leidet Ihr unter vorübergehender Amnesie oder so? Oder wie könnt Ihr erklären, dass Ihr über Wochen, Monate, Jahre zu vergessen scheint wer Euch wichtig ist und es dann urplötzlich wieder einfällt wenn wir Euch endlich vergessen haben. Das ist so primitiv, Mal ehrlich. "'Oh, da baggert jemand meine Braut an, ich muss dalli mein Revier verteidigen."
Ja, ich als Frau rede von den Männern. Aber ich habe dieses Verhalten auch schon bei Frauen beobachtet. Bevor hier ein Geschlechterkampf entfacht. Doch dieses vorsintflutliche Verhalten ist eher eine für Männer typische Eigenschaft. Frauen geben sich schnell geschlagen und ziehen sich zurück wenn sie ersetzt werden. Die Testosteron Fraktion rüstet sich derweil für den Kampf und zieht alle Register um den Rivalen ins Aus zu befördern.
Sehr amüsant das Ganze!!

// Fall 3
Wie kommen pubertierende Teenies oder anfang zwanziger dazu von Oldschool zu reden?
Das ist etwas was ich sehr seltsam finde. Und es hört sich für mein Empfinden so falsch an.
Zu Beginn sollte man folgendes feststellen: Oldschool, auf deutsch alte Schule steht für eine Unterscheidung der neuen modernen Zeiten zu den früheren. Dieses Wort ist übergreifend auf Kunst, Musik, Manieren, Sprache uvm anzuwenden.
Also nochmal: wie kann eine Generation die kaum Manieren besitzt, eine Umgangssprache pflegt die für Menschen wie meine Großmutter wie eine Beleidigung klingt und beim Thema Kunst und Musik nur an Smileys und Florida denkt behaupten zu wissen was Oldschool wäre?
Bitte nicht falsch verstehen. Jedem sein Geschmack. Ich kenne auch Menschen über 50 die in ihrem Depeche Mode Fieber hängen geblieben sind, andauernde Hippies die immer noch im Jahr '68 leben. Ich sage nicht, dass das besser ist. Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Aber bitte lasst diese "Ich bin jung aber ich bin cool und Oldschool" Parolen.
Ich nehme die 80er als Beispiel. MTV wurde gegründet, "Thriller" feierte später Premiere und Ray Cokes und Beavis & Butthead trieben ihr Unwesen.
Francois Mitterand und Helmut Kohl in Verdun, die Untaten der UDSSR und ihre Auflösung. Der Tennis Sport ist so populär wie nie und Sportler wie Gabriela Sabatini, Jennifer Capriati, Ivan Lendl, John McEnroe, Martina Navratilova uvm sind Weltstars. 
- Hä? Wer sind die denn :D -
J.R. Ewing erobert als Fiesling weltweit die Wohnzimmer.
Die erste CD kam auf den Markt und all die musikalischen Legenden die noch lebten als ich geboren wurde (Bob Marley, Freddie Mercury, Kurt Cobain usw)...
Filme wie Gandhi, Das Boot und Jenseits von Afrika kamen in die Kinos.
Aids wurde als Virus lokalisiert
Das war eine andere Zeit. Eine Zeit die man mit der heutigen nicht im geringsten vergleichen kann. Ich sage immer: die die nicht wissen was eine Kassette und ein Bleistift gemeinsam haben sind zu jung um zu wissen was Oldschool ist.
Und wenn dann junge Hipsters daher kommen und von dieser Zeit reden...find ich lustig! 
Dass die Jugend Gefallen an alten Songs, alten Möbel, alten Bildern oder alten Mopeds hat ist lobenswert. Aber nächstes Mal versuchts mal mit: "Hübsch, gefällt mir!"
Ist nicht weniger cool, dafür weniger peinlich ;)




So, genug palavert...ich geh schlafen und gib Euch ein musikalisches "Nuschool" Schmankerl mit auf den Weg ;)
Dazu eine kleine Quiz Frage: Welcher Film der 80er wird zu Beginn des Video Clips verwendet?

Beedie - Fly

Enjoy, Eure Paulette ;)