Freitag, 22. Juni 2012

Prince of Wails / Back to the Roots

Meine Herzensschwester und ich waren wieder im Kino.
Diesmal handelt es sich um die Dokumentation über das Leben des bekanntesten Jamaikaners Robert Nesta Marley, auch bekannt als Bob Marley.
Der Streifen heißt einfach Marley.
Vielleicht werden einige sagen: aber der ist doch schon seit einem Monat in den Kinos. Nun, ich lebe in der saarländischen Provinz und hier ist er erst seit heute auf Leinwand zu sehen.
Aber das Warten hat sich gelohnt.
Die Geschichten seiner Wegbegleiter, das zum Teil unveröffentlichte Bild- und Videomaterial und natürlich auch seine Musik öffnen einem Geist und Herz.
Durch Bekenntnisse seiner Kinder und Frauen bekommt man einen leichten Einblick auf den privaten Robert. Er war schüchtern und dennoch, wahrscheinlich gerade deshalb lagen ihm die Frauen zu Füßen. Seine Kinder empfanden ihn als Streng. Hinter dem Bild des chronisch zugekifften Reggae Sängers stand ein disziplinierter Workaholic, der alles daran setzte erfolgreich zu sein. Nicht etwa weil er nach materiellen Reichtümern strebte, sondern weil er die Welt erreichen wollte, mit seiner Musik, mit seiner Botschaft. Er sah sich zu einer höheren Mission berufen, sein Leben sollte eine weitreichende Bedeutung haben. Er engagierte sich nicht nur in Jamaika und Zimbabwe für den Frieden. Seine Songs waren Hoffnungsgeber, Aufrufe zur Rebellion, Friedensbotschafter, Liebesspender und Seelentröster. Er wollte jede einzelne Seele dieser Welt erreichen.
Dieser Film ist frei von jeglichem Kitsch, so musste ich zum Schluss auch nicht weinen, wenn doch sein Ableben traurig war. Es ist so als würde er neben einem stehen und ins Ohr flüstern: "Alles ist gut und ich hatte ein reiches Leben." Statt der Tränen entwich mir ein Lächeln.
Seine Musikerkollegen Neville Garrick, Lee "Scratch" Perry und Bunny Wailer sind herzerwärmend komisch. Schon ihr Anblick verrät uns was über ihre Außergewöhnlichkeit, so auch ihre Sprache, ihr Humor und ihre Erlebnisse. Ich muss gestehen ich hab mich in Lee Perry und seine pinkfarbene Haare verliebt. Er ist ein Prachtexemplar eines erfrischenden Unikates, einfach herrlich anders...um nicht zu sagen durchgeknallt!!

Dieser Film zeigt: er war kein Heiliger, aber er hat gekämpft...für seine Träume, seine Ziele und um der Menschheit etwas zu geben. Er hat viel durchgemacht und viel erlebt. Er ist trotz seines Ruhmes bescheiden und bodenständig geblieben. Seine Konsequenz und sein Rastafari Glauben sind Dinge die ich bewundere. Und nicht zuletzt ist Bob Marley mir aus einem bestimmten Grund noch sympathischer geworden: er sperrte nie sein Auto ab. Genau wie ich ;)

Von diesem Film inspiriert und an meine afrikanischen Wurzeln erinnert, bekam ich Lust mich mittels Tücher und Schals auf meinem Kopf auszutoben.
Das Ergebnis hab ich in Bildern gefasst. Ich bin regelrecht entzückt und werde zukünftig des öfteren das Haus mit Kopfbedeckung verlassen. Sieht selbst!






Persönlich hat dieser Abend mir wieder ein paar elementare Dinge ins Gedächtnis gerufen:
-> keinem trauen
-> an das woran ich glaube festhalten
-> meine Wurzeln nie vergessen
-> mich für andere Menschen stark machen
-> auf Körper und Gesundheit achten, denn sie sind ein Geschenk gottes
-> und viel öfter seine Musik hören!!! 

In diesem Sinne, einer meiner Lieblingssongs von ihm:

Jah Bless, Eure Paulette.