Ich kam auch nicht dazu die Erzählungen meiner letzten Reise hochzuladen.
Verzeih mir und hab etwas Geduld!!
Geduld ist wahrlich nicht eine meiner Stärken. Doch fordern äußerst komplizierte Zustände seit nun ein und einhalb Jahren genau dieses: dass ich mich gedulde.
Mein Leben lang hab ich nie auf irgend etwas warten müssen, und auch nicht warten wollen. Was ich wollte musste ich umgehend bekommen. Was immer einwandfrei geklappt hat. Mein Vater hatte es wahrlich nicht leicht mit mir! Und wenn Mal etwas nicht so wollte wie ich es mir in den Dickkopf gesetzt hatte, hab ichs aufgegeben. Mühe, Ausdauer und Geduld waren nicht Qualitäten die bei mir an erster Stelle standen. Weil diese dumme Flöte nicht am ersten Tag Beethovens Schicksalssymphonie spielen wollte, hab ich sie in einer Ecke vereinsamen lassen. Weil ich mit dem Pferd meiner Eltern nicht bei der ersten Reitstunde weggaloppieren durfte, hab ich es danach nicht mehr besucht. Weil ich in der ersten Ballettstunde nicht gleich Pirouetten drehen durfte, bin ich der strengen russischen Lehrerin danach fern geblieben.
Tja, Durchhaltevermögen war für mich ein Fremdwort.
Bis ich ihm begegnet bin...Thomas.
Nun bin ich seit so langer Zeit am kämpfen...mit mir selbst, mit der Situation, mit der Anteilnahme und den Meinungen anderer, mit meinen Gefühlen.
Ich habe in all der Zeit bewiesen, dass ich viel stärker bin als ich es zu glauben wagte. Ich bin weit über meine eigene Grenzen gegangen, habe immer wieder den Weg gefunden neue Kraft zu finden.
Grundsätzlich denke ich: wenn man die Person gefunden hat mit der man sein Leben teilen will, sollte man nichts unversucht lassen und alles in seiner Macht stehende dafür tun.
Und Thomas ist dieser Mensch. Der mit dem ich alt werden, mich streiten und wieder versöhnen will. Der neben dem ich einschlafen und mit dem ich die Welt bereisen kann.
Doch mit der Zeit tauchen auch Fragen auf, wie: Wie weit soll ich in meiner Geduld und Aufopferung gehen? Lohnt es sich überhaupt zu kämpfen? Hätte ich besser, wie früher gleich aufgeben sollen?
Eine Kindheitsfreundin hat mir vor kurzem ein Lied gewidmet. Es heißt Amoureuse (auf deutsch liebende) von der französischen Volkssängerin Véronique Sanson. Dazu hat sie gesagt Tu es une vraie amoureuse, was auf deutsch soviel heißt wie Du bist eine wahrhaftige liebende. Sie sagt sie kennt niemanden, der so sehr auf sein Herz hört, das Unmögliche erträgt und durch Feuer geht der Liebe wegen. Das hat mich sehr gerührt. Ist doch süß!
Nur weiß ich inzwischen nicht mehr ob es erstrebenswert ist. Denn wenn man durch Feuer geht, hinterlässt es Verbrennungen...Verbrennungen die manchmal zu groß sind und nicht heilen. Ich frage mich, ob es der richtige Weg war.
Ich bin zurzeit ratlos. Es fällt mir schwer eine Entscheidung zu treffen. Mein Verstand rät mir ihn abzuhaken. Wie auch meine ganzen Freunde: lass ihn gehen, er wird Dich nie glücklich machen. Mein Herz sagt mir natürlich: ohne ihn hat alles keinen Sinn, gib ihn nicht auf! Was tun?
Es kommt mir vor, als würde das Leben mich auf die Probe stellen. Als würde es mich für all die Unbeharrlichkeit in den 32 Jahren bestrafen wollen. Aber bitte, gab es da keine andere Wege? Wie z.B. Rückflug gecancelt und ich stecke drei Tage am Flughafen fest. Das wäre eine Geduldsprobe, mit der ich hätte leben können!!
Ich freue mich jetzt schon auf 2013. Denn ich werde das Jahr mit einer Reise beginnen. Ich entfliehe für eine Woche dem eisigen Deutschland. Ich habe eine Reise an die Türkische Riviera gewonnen!!! Ist das nicht der Wahnsinn?? Und im Gepäck hab ich meine quirlige Freundin Magali. Ich, die bisher nie großartig was gewonnen hat. Vielleicht bin ich doch kein so großer Pechvogel, wie ich es immer denke.
Ich weiß, ich weiß...man muss sein Glück selber in die Hand nehmen und so.
Doch ist es nicht immer so einfach wenn man liebt.
Aber ich arbeite dran...liebes Tagebuch.
Versprochen ;)