Freitag, 20. April 2012

My Week With Marilyn

Es war eigentlich vorhersehbar, dass ich am Tag der Veröffentlichung im Kino sitzen würde.
Zu meinem Glück hat sich meine Herzensschwester dazu gesellt und mir bei meiner, wie immer viel zu großen Portion Popcorn geholfen (es ist mir allerdings nach wie vor rätselhaft wie sie es schafft die aufgeplatzten Maiskörner soviel schneller zu verdrücken als ich).

Außer einen kurzen Bericht über die Produktion hinter den Kulissen, den ich letzte Nacht rein zufällig aufschnappte wusste ich über diesen Streifen nicht viel. Nur, dass Michelle Williams für ihre Leistung mit dem Golden Globe belohnt wurde.
Und zwar völlig zu Recht wie ich inzwischen finde. Ich frage mich sogar warum es bei den Oscars nur für eine Nominierung gereicht hat.
Es ist unglaublich wie sie ihr ähnelt und noch unglaublicher ist ihr Gefühl für diese Legende. Es ist schon fast beängstigend. Kenneth Branagh, der übrigens eine glänzende Besetzung für Sir Laurence Olivier war, sagte im Interview: "Es gab diese Szene in diesem Studioraum wo wir alle da standen und auf sie warteten. Als sie den Raum betrat stand Julia Ormond neben mir und sagte: Oh mein Gott!" Ich glaube diese Reaktion beschreibt so ziemlich auch meine. Ich war verblüfft. Ich fragte mich: wie schafft sie es bloß in einem Moment dieses lockere, pseudo-naive und augenzwinkernde Mädchen und im nächsten Moment so innerlich zerrissen und gequält zu sein. Sie hat diese Diskrepanz zwischen der Person die sie war und diese Kunstfigur, die sie selber erschaffen hat perfekt dargestellt. Und es kam einem nicht vor als hätte sie sich groß anstrengen müssen dafür. Sie schien diese Rolle zu leben.

Aber ich möchte nicht nur Michelle's Schauspielerkünste loben.
Julia Ormond und Judi Dench sind natürlich herausragend. Aber was kann man von solchen Schauspielerinnen mit soviel Hingabe und Anmut schon erwarten? Besonders die Rolle der Judi Dench ist zum verlieben. Wie sie Marilyn unterstützt, großzügig über ihre Launen hinwegschaut und darüber hinaus veruscht ihr zu helfen. Ich hätte sie am liebsten umarmt.

Desweiteren gefällt mir, dass am Ende kein Happy End erzwungen wurde, nach dem Motto: Marilyn geht zurück in ihr Leben, Colin heiratet Lucy und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Es ist doch viel reizvoller wenn manche Geschichten offen bleiben.
Was noch ungeklärt blieb war die Frage von Colin: "War sie wirklich schwanger?" Worüber ich sehr froh bin. Denn im Endeffekt müssen dem Zuschauer nicht alle private Details auf die Nase gebunden werden.

Wie könnt ich von diesem Film schreiben ohne die Musik zu erwähnen? Neben Stücke von Marilyn und großartige Lieder von Frank Sinatra (Autumn Leaves hat es mir insbesondere angetan), muss man natürlich die Arbeit von Conrad Pope erwähnen. Er hat die Dramatik und Theatralik meisterhaft unterstreichen können. Es war natürlich manchmal etwas pompös und der Hollywood-Filmmusik-Kitsch durfte nicht fehlen. Aber ich bin sicher: Marilyn hätte es so gewollt. Und es hat funktioniert: ich weiß nicht wieviel Tränen runter kullerten als ich den Saal verließ.
Ich muss zu meiner Schande gestehen: ich hatte vorher von dieser Geschichte mit Colin Clark nie gehört. Obwohl es doch eine Vorlage gab in Form von einem Roman. Er hat schon in den fünfzigern seine Memoiren unter dem Namen "Der Prinz, die Tänzerin and Me" veröffentlicht. Diese Liebegeschichte ist wirklich wunderschön, etwas herzzerreißend und vor allem so aussagekräftig. Denn sie zeigt genau das was Marilyn mit der einen oder anderen männlichen Begegnung in ihrem Leben erlebt hat. Wie sie an einer Stelle im Rahmen ihrer Rolle im Film sagt: "Denn das ist es was ich tue, ich verliebe immer wieder".
Und immer wieder, wenn sie auf einen Mann traf der sie aus ihrem Gefängnis des Ruhmes retten wollte brach sie dessen Herz. Denn egal wie schwer es für sie war: sie konnte ihr Leben nicht aufgeben. Sie glaubte trotz Allem glücklich gewesen zu sein. Sie brauchte eben diese Bestätigung, diesen Zuspruch um ihre eigene Unsicherheit damit zu lindern.

Ich liebe diesen Film, ich liebe diese Frau. Seit ich denken kann fühle ich mich ihr verbunden. Ich kann sie verstehen. Wir sind uns wenn auch nicht äußerlich aber im Herzen ähnlich. Der für mich prägendste Satz des Films:

"Das Einzige, was die Leute sehen, ist Marilyn Monroe.
Und wenn sie dann bemerken, dass ich überhaupt nicht sie bin - gehen sie"

Letztlich war Marilyn Monroe auch nur eine Rolle für Norma Jean Baker, die Rolle ihres Lebens. 




Donnerstag, 12. April 2012

Wettlauf mit dem Osterhase

Lang ist es her meine Lieben...
Ist es nicht eine unglaubliche Sache? Je mehr Zeit man hat desto weniger Zeit hat man.
Um es zu erklären: ich bin im Urlaub seit einer Woche. Und dennoch komm ich zu nichts. Ich kriege noch weniger erledigt als wenn ich arbeite. Zumindest kommt es mir so vor.
Aber vor Allem kam ich nicht dazu Euch neues aus Paulette's Welt zu berichten.
Nun, im Prinzip gibt es auch nichts Neues. Ich bin nach wie vor ledig (der Mann der mich erträgt lebt offensichtlich auf einem anderen Planeten), trage kein unbeflecktes Kind in mir, habe keinen Wal gerettet oder die Erderwärmung gestoppt, und arbeite immer noch im größten Sozialauffanglager des Saarlandes (dort wo sich geltungsbedürftige Midlife-Crisler und Vollakoholiker - die anderen Drogen lass ich Mal außen vor - die Hand geben)... um von den Gästen erst gar nicht zu sprechen!!
Ach ja, wie konnt ich vergessen? Der Osterhase war da!!! Und hat mir Geschenke gebracht die...nun ja, sagen wir es Mal so: ich esse keine Schokolade und bin kein Fan von Kitsch - nichts für Ungut, ich weiß es war lieb gemeint...aber fürs nexte Mal ;) Ich hab aber auch was schönes gekriegt: ein Haribo Osterei!! Lecker Süßigkeiten. Danke liebes Schwesterchen!
Ich habe dieses Jahr Ostereier aus Eigenherstellung verschenkt. Es hat einen riesen Spaß gemacht die zu färben und zu bemalen. Ich habe zwei Freundinnen dazu eingeladen und für ein paar Stunden haben wir unserer Kreativität freien lauf gelassen und uns in die Vergangeheit zurück versetzt gefühlt. Und ja ich gebe gerne damit an: es wurden die schönsten Eier die die Welt je gesehen hat.
Überzeugt Euch selbst...














Ich habe verschiedene Methoden angewendet. 
Mit klassischer Eierfarbe, zusätzlich mit süßen Stickern verziert.
Mit Glanzmalstiften, das hat besonders viel Spaß gemacht. Wir konnten uns künstlerisch austoben. Was auf einem Ei gar nicht so einfach ist, wo die Fläche doch so klein ist. Dementsprechend sahen wir danach auch aus, wie kleine Kinder denen man Wasserfarbe vor die Nase gestellt hat.
Und zuletzt, die für mich schönste Art Eier zu färben: mit Schalen von roten Zwiebeln. Wir haben die Blätter und Grashalme zuvor im Wald eigenhändig gesammelt. Bei der Gelegenheit hab ich auch meinen Osterstrauß gerichtet.
Ist er nicht schön geworden?



Heute ist mein letzter Urlaubstag.  Morgen geht der übliche Wahnsinn wieder los.
Und morgen geht mein vierbeiniger Gefährte wieder nachhause. Ja, ich hatte Besuch vom süßesten Hund dieser Erde. Er hat fast zwei Wochen bei mir verbracht. Ich werde ihn vermissen.

 
Wir beide letzte Woche auf meinem Balkon, als das Wetter noch schön war.


Ich hoffe Ihr hattet ein schönes Osterfest.
In Liebe, Eure Paulette.