Montag, 29. April 2013

Märchen mit Sch(l)uss..

"Es waren ein Mal ein quirliges Barmädchen und ein einsamer Chef.
Auf den ersten Blick so unterschiedlich, auf den zweiten so verliebt und glücklich, auf den dritten gar unzertrennlich.
Die Umstände kompliziert, ihre Liebe zueinander doch ungewöhnlich. Ungewöhnlich stark und intensiv, trotzt sie allen Schwierigkeiten und fügt sie immer wieder zusammen.
Versprechen von ewiger Verbundenheit und Zuneigung, dass es nie jemand anderen geben wird. Mit keinem anderen möchten sie vereint sein, auch körperlich. Sie verzehren sich nach Umarmungen und Berührungen, nach gestohlenen Momenten und leidenschaftlichen Höhepunkten.
Gemeinsam verwischen sie Sorgen und Ängste, kosten die Leichtigkeit des Lebens...der Geschmack von Erdbeereis, der pudrige Duft von Parfüm, das prickeln von Wein, ein Spaziergang an einem sonnigen Tag und die Bergluft am Matterhorn...Tage und Nächte bekommen einen neuen Anstrich, sie leuchten in allen Farben. Liebe, Hoffnung und Glück bilden einen langanhaltenden Regenbogen. Sie schöpfen Mut und Kraft. In Krankheit pflegen sie sich Gesund und in Trauer halten sie zusammen.
Doch ein Schatten lauert ihrem Glück auf. Plötzlich drohen Ängste und Zweifel alles zu zerstören. Alles verändert sich, die Karten werden neu gemischt. Es scheint als hätte Herz Dame verloren.
Was war plötzlich geschehen? Was ist aus ihnen geworden?
"Ich kann ohne Dich nicht und möchte Dich nicht verlieren."
"Morgens bist Du das erste woran ich denke wenn ich die Augen aufmache, abends das letzte woran ich denke bevor ich einschlafe."
"Ich freue mich so sehr auf Dich. Ich vermisse Dich...ganz arg."
"Egal was kommt, Du bist mein Schatz. Wir bleiben für immer miteinander verbunden."
Von einem Tag auf den anderen, waren all diese Worte bedeutungslos und leer. Sie konnte es nicht verstehen. Träume und Zukunftspläne gehörten der Vergangenheit an. Obwohl der Frühling vor der Tür stand, die Sonne erreichte ihr Herz nicht mehr. Die Tage, Wochen, Monate waren nur noch grau. Ihre Oz ähnliche Welt hatte jeglichen Zauber verloren. Sie drohte unter den Monsun an Tränen zu ertrinken und ihre roten Glitzerschühchen zu verlieren. Sie hoffte darauf, dass es besser werden würde. Doch dem war nicht so. Jede Begegnung machte es schmerzhafter und unerträglicher. Die Qualen der Trennung wurden immer größer.
Sie zog sich zurück und suchte sich ein Fleckchen Erde, weit weg von ihm, weit weg von den gemeinsamen Jahren. Sie wollte nicht mehr an zärtliche und vertraute Stunden, an innige und vollkommene Momente erinnert werden.
In der Ferne wurde ihr klar: sie konnte davonlaufen, doch sie konnte nicht fliehen...sie konnte die Gefühle nicht abschalten, die Erinnerungen nicht löschen...die Narben würden nie verheilen, sie würde ihn nie vergessen. Sie würde sich immer unvollständig fühlen. Es würde ihr immer etwas fehlen um glücklich zu sein: er.

Und so lebten sie unglücklich bis an ihr Lebensende."


All dieses Wissen
all dieses Glauben
all dieses Beten
und all dieses Vermissen
bringt Dich nicht zurück zu mir
- Bernd Begemann -