Zurzeit hat das Leben kein Erbarmen und beschert mir einen Krampf nach dem Anderen.
Der neueste Streich des Allmächtigen hat Freunde und Familie allerdings amüsiert.
Deshalb werd ich ihn mit Euch teilen.
Vor zwei Tagen stand ich kurz vor einem Amoklauf. Unverschämte und dreiste Gäste, Kollegen (wenn man sie so nennen darf) die die Wörter "Unterstützung" und "Zusammenarbeit" scheinbar aus ihrem Wortschatz verbannt haben und eine allgemeine Stimmung die zu wünschen übrig lässt. Das alles ist inzwischen zu einem Standard geworden. Das Arbeitsklima bei den Eisbären ist bestimmt weniger eisig. Doch an dem Abend hatte ich einen Gast der mit seinem konstanten unbegründeten Genörgel das Fass zum überlaufen brachte.
Ich habe frühzeitig meinen Arbeitsplatz verlassen um eine kriminelle Handlung oder eine Zwangsjacke zu vermeiden. Einmal draußen beschloss ich mich am nächsten Tag meine Schwester in Heidelberg zu besuchen. Nichts wie raus hier!!
Es war ein super schöner kurzer Aufenthalt. Meine quirlige Nichte Clara und mein bezaubernder Neffe Gabriel haben mich alles für einen Tag lang vergessen lassen.
Ich kann jetzt sämtliche Kinder Osterlieder - wobei der "Rimmel-Rammel-Ding-Dong Hasen Song" mein persönlicher Favorit ist.
Mit neuer Kraft und frisch getankter Energie wollte ich mich auf den Heimweg machen.
Ich habe mich in der einen oder anderen Situation schon mal gefragt ob ich ganz normal wäre. Aber heute hatte ich das erste Mal ernsthaft das Gefühl geisteskrank zu sein.
Da wo gestern noch mein Auto stand war jetzt ein Hähnchenwagen. Ihr kennt diese Verkaufswagen die immer an bestimmten Tagen vor Supermärkten stehen und "Hähnchen vom Grill" anbieten...
Ich habe den ganzen Parkplatz mit Blicken nach meinem blauen Peugeot abgesucht...aber nichts...wie vom Erdboden verschluckt! Langsam dämmerte es mir: er wurde abgeschleppt!
Der Edeka-Angestellte sagte mir mit einem überfreundlichen Lächeln bei dem man jeden einzelnen Zahn in seinem Mund sah: "Parken ist nur für die Dauer des Einkaufs erlaubt. Und Sie haben nicht eingekauft. Dazu kommt: dienstags ist Hähnchen-Tag. Und er kann sich nur dort hinstellen weil da die Stromversorgung ist." Mit dem Gedanken an dieses süffisante Grinsen und der Karte vom Abschleppdienst bin ich zu meiner Schwester zurück. Ich kann von Glück reden, dass meine Stiefmutter Zeit hatte und wir orientierungslosen Maulwürfe den Weg zu dem Abschleppdienst in Mannheim auf Anhieb gefunden haben. 210€ später hatte ich meinen Wagen wieder. Und eine Stunde später war ich schon Zuhause (normalerweise brauch ich 1,5 Stunden - die Wut hat ordentlich auf das Gaspedal gedrückt).
Was für ein Pech muss man bitte schön haben ausgerechnet am Hänchen-Tag dort zu parken? Und dann noch ausgerechnet auf seinem Platz!!
Hier ist Eure Solidarität gefragt:
ich rufe zu einem allgemeinen Boykott der Hähnchenwagen auf!!
Schluss mit Hähnchenwagen!
Und Tupperware an die Macht!!
Zu dieser Anekdote hätte ich den passenden Soundtrack:
"Poak Poak, Chicken, Chicken, Chickenhead" von Project Pat ft LaChat & Three Six Mafia.
Doch soviel Ruhm gönn ich diesen Viehchern nicht!
Also hier meinen Stimmungsmacher der Woche...ein Mal aufgedreht und schon sind die verdammten Hähnchen Vergangheit!!
Grüße, Eure Paulette.