Tag 1

“I'm going away for a while
But I'll be back, don't try to follow me
'cause I'll return as soon as possible”

Paramore - Misguided Ghosts

      Auf dem Fußweg von Abflughalle C zum AB 9009 spür ich Regentropfen auf meinem Kopf. Der Himmel über Saarbrücken weint über meine Abreise. Spätestens in dem Moment geht ein Lächeln über mein Gesicht. Nicht etwa weil ich so religiös bin und ein Akt Gottes darin sehe. Auch nicht weil ich eine sadistische Ader habe und es mich freut zu wissen, dass ein bestimmter Mensch  in meiner Abwesenheit traurig sein könnte. Nein, aus dem einfachen Grund weil ich mir denke: es wird Zeit, dass ich diesem beschissenen Wetter entkomme und dem sonnigen Mallorca entgegen fliege J





Nach einem unruhigen Start (sollte der Pilot wahrhaftig unter meinen Flüchen leiden, befürchte ich sie werden lebenslänglich andauern) und eine zum Glück sanftere Landung ist es endlich soweit.

Da ist sie, die Tür zum Paradies. Diese milchige Tür durch die man geht wenn man sein Gepäck geholt hat. Egal an welchem Flughafen ich bis jetzt war, sie waren immer milchig (interessante Beobachtung wie ich finde). Die, hinter der man immer eine große Überraschung verborgen glaubt. Selbst wenn kein Angehöriger, Freund oder Liebespartner da steht um einen abzuholen, immer wieder sucht man mit den Augen die Menge nach einem bekannten Gesicht ab. Man nimmt die, im Voraus schon bekannte Enttäuschung immer wieder in Kauf.

In meinem Fall würde ich mich freuen wenn mein Tour Operator, der den Transfer zum Hotel gewährleisten soll auch direkt da stehen würde. Das würde mir die Suche nach dem recht unübersichtlichen Schalter ersparen.  Nun, so kann ich den Flughafen Palma de Mallorca kennen und lieben lernen. Besonders in den darauf folgenden 1,5 Stunden.

 „Oooh, wo waren Sie? Ich sie nichts gefunden. Jetzt Bus weg“ antwortet eine halbherzig bemühte Angestellte als ich nach einer Weile frage ob sie mich vergessen hätten. In den nächsten 30 Minuten wird eine neue Transportmöglichkeit organisiert und ich kann endlich das eigentliche Urlaubsziel ansteuern.

Ich komme mir in meinem winzigen Hotelzimmer vor wie Cameron Diaz in Liebe braucht keine Ferien, die als erstes ihr Hab und Gut in Schrank und Bad verräumt. Wie sie verstau ich als letztes meinen Koffer, sehe mich ein Mal im Zimmer und reibe mir zufrieden die Hände. Es kann losgehen!

Und was macht man als erstes wenn direkt gegenüber das Meer winkt: Hose hochkrempeln und die Beine ins Wasser stecken. Meine Füße fühlen sich wohl!