Meine Großmutter: meine Heldin und mein Vorbild.
Sie hat
Hürden wie Weltkrieg, Armut, vier Kinder ohne Pampers oder Waschmaschine und
einen freiheitsliebenden Ehemann gemeistert. Und das Alles ohne Burn-Out Syndrom und professioneller Hilfe.
In ihren Erzählungen über ihre Zeit als Ehefrau und Mutter
hat sie mal gesagt: „Der Trick ist: man muss die Männer gehen lassen. Dein Opa
hat sich oft beim Skat in Kneipen festgesessen. Ja, er hat gerne
geflirtet und mit anderen Frauen getanzt. Doch er hat die Grenze nie
überschritten. Und er hatte nie Angst heim zu kommen und er war immer ehrlich.
Weil er wusste: ihn erwartet keine Standpauke.“ Solch eine Einstellung zeugt
von Stärke und großer Weisheit in meinen Augen.
Von weniger Reife zeugen die heutige Frauen unserer
Gesellschaft. Nach Allem was mir in letzter Zeit zugetragen wurde und dem was
ich persönlich erleben durfte, stellt sich die Frage: wo ist der weibliche
Stolz geblieben? Wir erleben eine Regression der Ehre und der Würde wie es noch nie
zuvor war. Und dabei waren unsere Großmütter wahrlich gebunden. Wir gelten als emanzipiert. Dann frag ich mich: warum verhalten wir uns auch nicht so?
Wie kann es sein, dass Frauen die betrogen und hintergangen,
geschlagen und verraten, verlassen und ausgetauscht werden die verantwortliche
Person immer wieder zurück nehmen?
Damit Ihr versteht was ich meine:
Der langjährige Freund einer Arbeitskollegin fährt mit
seiner heißen Eroberung vor dem Lokal vor aus dem sie sich gerade verabschiedet.
Er sieht sie im letzten Moment und fährt einfach weiter. Als sie ihn darauf
anspricht verwickelt er sich in eine sowohl unglaubwürdige als auch
einfallslose Erklärung: „Das war ich nicht!“. Zwei gleiche Autos mit dem selben
Autokennzeichen? Wer glaubt es? Sie zumindest nicht. Was tut sie? Nichts.
Er treibt weiterhin seine Spielchen. Und sie nimmt es hin sich öffentlich
Hörner aufsetzen zu lassen. Glückwunsch!! Wie eine andere Kollegin von mir zu
sagen pflegt: „Liewer zehn Johr nix ze Weihnachte!“
Egal wo ich hinschaue sehe ich nur noch Frauen die ihren Ex-Freund
zurücknehmen und dabei gar nicht Mal so glücklich sind. Er hatte über Monate eine Affäre, ist sogar ausgezogen und nach
zwei Monaten stand er mit dem Blick eines misshandelten Hündchens wieder vor der
Tür. Und Mutti nahm das Kind wieder an die Brust. Das Alter spielt dabei keine
Rolle, diese Anekdoten handeln sowohl von achtzehn- als auch von fünf-und-fünfzig-
jährigen. Ich schaue mir die betroffenen Personen an und stelle fest: sie sind
attraktiv, reich, total liebenswert oder haben sonstige Vorzüge. Also keine
Anzeichen dafür in Einsamkeit zu sterben. Dennoch ist die Angst alleine zu sein
und die Bequemlichkeit so groß dass man lieber zwei Schritte zurück geht als
einen nach vorne. Außerdem ist der Sieg über die Geliebte und die Genugtuung zu köstlich um darauf zu verzichten. Bei prominenten Fällen wie z.B. Hilary Clinton, die mit ansehen muss wie die ganze Welt über den Seiten-Blow Job debattiert mögen noch andere Gründe mitwirken. Aber das ist ein anderes Elend.
Diese gesellschaftliche Entwicklung ist äußerst beängstigend
und für das Jahr 2012 recht unverständlich. Noch nie war es so günstig für
unser Geschlecht auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst zu verwirklichen.
Wir können Bundeskanzlerin, Boxenluder oder Skandal Autorinnen sein. Wir können
unabhängig sein, dennoch geben wir uns mit der Rolle der naiven und
unterdrückten Partnerin zufrieden.
Wir erziehen die Männer zu Fremdgänger und sind uns unserer
Schuld nicht bewusst. Wir verlangen dem deutschen Rechtssystem mehr Konsequenz bei
Vergewaltigern ab. Ohne beide miteinander vergleichen zu wollen, sollten wir bei unseren Männern aber auch mehr Strenge
an den Tag legen. Im Moment sind sie im Glauben: bei guter Führung sind sie
nach kurzer Zeit wieder im Spiel und können erneut auf die Jagd gehen.
Nicht falsch verstehen: ich will kein „Männer sind Schweine“
Statement verteidigen. Im Gegenteil. Allerdings sind Männer weniger nachgiebig und verzeihen nur in seltenen
Fällen einen Seitensprung. Richtig so!
Liegt wahrscheinlich daran, dass sie nicht solche
gefühlsduseligen Emos sind wie wir. Sie denken mehr mit dem Verstand, sofern vorhanden. Wenn er angekrochen kommt denken wir: „Oh, vielleicht stimmt es
was er sagt: er liebt mich doch noch und meint es diesmal ernst“. Sie denken:
„Sie hat mit nem Anderen geschlafen, sie kann zur Hölle fahren“. Das bestätigt
nur, dass wir hoffnugslose Romantikerinnen sind, die glauben den Partner ändern
und zähmen zu können. Das rational geleitete Verhalten der Kerle bestätigt sich
im Übrigen auch bei ihrem Entschluss zurück zu kommen. Der Verstand meldet sich
nach einer künstlerischen Pause wieder und redet ihnen ein: „Du hast doch eine
gute und nette Freundin gehabt" (vermutlich auch noch Kinder, Hunde und ein Einfamilienhaus Marke schlauer Fuchs).
"Also nix wie zurück zum unkomplizierten Leben!“. Dass die Beziehung im Eimer ist, ist dabei zweitrangig. Der Mann tut eben was
er tun muss, was die Gesellschaft und sein Umfeld von ihm erwarten, was ihn ins
rechte Licht rückt, ungeachtet von Emotionen oder Gefühle für eine andere Frau.
„Wer ein Mal fremd geht, geht immer fremd“ heißt es. Wir
wissen es nicht. Aber ich weiß, dass ich nicht mit der Frage leben will: „Wird
er es wieder tun?
Also ich wünsche mir, dass wir nach wie vor auf unser Herz
hören wenn es darum geht „Ja“ zu sagen, fremden Menschen ein Lächeln zu
schenken oder einer Freundin zu verzeihen. Aber wenn wir für dumm verkauft
werden, sollten wir ihm unser schönstes Lächeln schenken, ihn mit einem Fußtritt
nach draußen befördern…und vor Allem: ihn nie nie wieder sehen!!
Whitney Houston - It's Not Right But It's Okay
Weil ein Song es nicht treffender ausdrücken könnte...
It's not right
But it's okay
I'm gonna make it anyway
Pack your bags up and leave
Don't you dare come running back to me
It's not right
But it's okay
I'm gonna make it anyway
Close the door behind you
Leave your key
I'd rather be alone
Than unhappy
But it's okay
I'm gonna make it anyway
Pack your bags up and leave
Don't you dare come running back to me
It's not right
But it's okay
I'm gonna make it anyway
Close the door behind you
Leave your key
I'd rather be alone
Than unhappy
Bleibt Stark, Eure Paulette.
Liebe Paulette,
AntwortenLöschendu hast so was von recht...
HDL
Dani